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Amazon geht erstmals gegen Verkäufer positiver Produktbewertungen vor

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Amazon geht erstmals gegen Verkäufer positiver Produktbewertungen vor
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Seit über 20 Jahren ist das Bewertungssystem fester und wichtiger Bestandteil von Amazon. Tagtäglich ziehen dort mehrere Millionen Internetnutzer die Produktbewertungen des Onlineshops zum Vergleich heran und treffen vielleicht auch deswegen ihre Kaufentscheidung. Kein Wunder, dass immer mal wieder Händler, Hersteller und Verkäufer versuchen, mit vielen positiven Bewertungen die Gunst der potentiellen Kunden auf sich zu ziehen. Gerne werden deswegen gelegentlich positive Bewertungen eingekauft.

Auch wenn Amazon sehr viele Mühen aufwenden soll, um manipulierte Bewertungen zu entdeckten, lassen sich diese bei mehreren hundert Millionen Rezensionen täglich nicht einhundertprozentig ausschließen. Auch außerhalb von Amazon soll inzwischen ein florierendes Geschäft für positive Produktrezensionen entstanden sein. Nun geht der weltweit größte Onlinehändler erstmals gerichtlich gegen Anbieter solcher Dienste vor.

Wie aus einer aktuellen Klageschrift zu entnehmen ist, hat Amazon Klage gegen vier Webseiten eingereicht, die gegen Bezahlung positive Rezensionen bei Amazon.com angeboten hatten. Beklagt werden die Betreiber von BuyAzonReviews.com, BuyAmazonReviews.com, BayReviews.net und BuyReviewsNow.com. Von den vier Webseiten ist allerdings nur der Betreiber eines einzigen Dienstes bekannt, die Verantwortlichen der anderen Seiten konnten bislang nicht ermittelt werden.

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Auf Webseiten wie dieser können positive Bewertungen für Amazon gekauft werden - damit soll bald Schluss sein

Laut Amazon sollen gekaufte Rezensionen das Vertrauen der Kunden negativ beeinflussen und der Marke Amazon schaden – auch wenn diese nur in sehr geringem Umfang vorkommen sollen. Auf Anfrage der US-Tageszeitung Seattle Times wies zumindest BuyAmazonReviews.com die Anschuldigungen zurück. Man verkaufe keine Fake-Bewertungen, sondern helfe Verkäufern lediglich, ehrliche und unabhängige Produktbewertungen zu erhalten, was ganz und gar nicht illegal sei - schreibt die Zeitung. Allerdings sollen solche Anbieter laut der Klageschrift häufig nicht einmal ein Rezensionsexemplar zur Bewertung des Produkts einfordern. Meist reiche es aus, einen leeren Karton zu verschicken, um später die Bewertung auf Amazon abgeben zu können. Somit könnten fünf Sterne zu Produkten vergeben werden, die so eigentlich nie gekauft wurden. Für eine positive Produktbewertung bezahlt man je nach Anbieter zwischen 19 und 25 US-Dollar. Verschiedene Pakete mit mehreren hundert Bewertungen sind teils zu Preisen von über 3.500 US-Dollar zu haben.

Amazon klagt aber auch gegen die missbräuchliche Verwendung seiner Marke und Logo-Nutzung und fordert die sofortige Einstellung dieser Dienste sowie eine Ausgleichszahlung.

Quellen und weitere Links

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