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Obwohl Daten- und Verbraucherschützer immer wieder vor dem sorglosen Umgang mit sogenannten Fitness-Apps warnen, plant die Versicherungsgruppe Generali, Kunden ihrer Krankenversicherung mit entsprechenden Handy-Anwendungen zu überwachen. Können die Kunden auf diese Weise eine gesunde Lebensführung nachweisen, lockt die Versicherung mit Rabatten.
Wie eine Sprecherin der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag gegenüber äußerte, plane Generali, „im ersten Halbjahr 2016 mit ersten Produkten auf den Markt zu kommen". Der Geschäftsbericht von 2014 war zuvor noch von einem Start in diesem Jahr ausgegangen.
Bereits im vergangenen November hatte die Versicherungsgruppe angekündigt, in Deutschland ein „verhaltensbasiertes Versicherungsmodell" einzuführen. Im Rahmen dieses Programms soll eine Smartphone-App Daten über Fitness, Ernährung und Lebensstil sammeln. Folge dieser Ankündigung waren Proteste und Bedenken um den Datenschutz.
Wie die Konzernsprecherin jetzt betonte, hätten Datenschutz und Transparenz „höchste Priorität". Dennoch solle die öffentliche Diskussion „nicht nur risiko-, sondern auch chancenorientiert geführt werden".
Im Gegensatz zu Generali hatte sich der private Krankenversicherer Allianz Anfang Juli gegen eine derartige Fitness-Apps ausgesprochen. Wie Birgit König, Chefin der Allianz, in einem Beitrag für die Wirtschaftswoche schrieb, sei eine derartige Erhebung von Kundendaten unverhältnismäßig: „So verlockend das für manchen klingen mag, so falsch ist der Ansatz".