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FTTH Conference 2016

Der Weg in eine Breitband-Zukunft

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Der Weg in eine Breitband-Zukunft
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"Bis 2018 soll es in ganz Deutschland schnelles Internet mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde geben. Das Kabinett hat eine entsprechende Förderrichtlinie zur Kenntnis genommen." - so lautet das vorläufige Fazit zur Situation des Breitbandausbaus in Deutschland. Das 50 MBit/s aber selbst für 2018 kein Ruhekissen sein soll, dafür wollen die Initiatoren der FTTH Conference 2016 in Luxembourg sorgen.

Eröffnet wurde die Konferenz aber mit einigen (wenigen) Erfolgsmeldungen: So sind inzwischen mehrere Gemeinden im Norden Englands vollständig per FTTH angeschlossen und können auf 1 GBit/s zurückgreifen. Stockholm in Schweden ist ebenso ein Leuchtturm, denn hier sind inzwischen 90 Prozent aller Haushalte per FTTH angebunden. Aber es handelt sich hier um regelrechte Insellösungen, die keinesfalls als beispielhaft für den europäischen Kontinent sein können.

Das Fibre to the Home Council hat sich einen prominenten Redner für die Eröffnung der FFTH Conference geladen. Xavier Bettel ist Premierminister des Großherzogtums Luxembourg und damit auch mit Aufgaben wie der Internet-Infrastruktur betraut. Er konzentrierte sich in seiner Rede zum einen auf bereits erreichte Ziele, wirft den Blick aber auch in die Zukunft und hält dabei wenig von Beschränkungen zum Ausbau. So sollten Internetverbindungen symmetrisch angeboten werden, da ein schneller Download alleine noch keine gute Infrastruktur darstellt. Bettel nennt sogar eine Zahl: 50 Prozent der Downloadgeschwindigkeit sollten auch für den Upload zur Verfügung stehen.

Xavier Bettel, Premierminister des Großherzogtums Luxembourg eröffnet die FTTH Conference 2016

Xavier Bettel, Premierminister des Großherzogtums Luxembourg eröffnet die FTTH Conference 2016

Edgar Aker, Präsident des FTTH Council in Europa stellte die Vorteile der Glasfasertechnik in den Vordergrund. Natürlich hält er nicht viel von Vectoring, SuperVectoring und ähnlichen auf Kupferkabeln basierende Verbindungen. Nur Konkurrenz in der Infrastruktur sorge dafür, dass Netzwerke beständig ausgebaut werden. Eine Konkurrenz am Endkunden-Markt kann dies nicht leisten und ist immer Einschränkungen unterworfen. So sind viele Leitungen (selbst Kupferleitungen) in der Lage höhere Geschwindigkeiten anzubieten, doch dieses Potenzial würde nicht genutzt - für Aker ein klarer Beleg für die Konkurrenz durch Infrastruktur.

Auch sollten Ausbauziele von 75, 90 oder auch 95 Prozent für ein schnelles Internet nicht der Anspruch sein, weil es dann immer noch einen kleinen Teil an Nutzern gibt, die nicht von den Vorteilen der Infrastruktur profitieren können. Neben dem möglichst flächendeckenden Ausbau seien auch Geschwindigkeitsziele von 25 oder 50 MBit/s asymmetrisch nur auf dem Papier sinnvoll, nicht aber um eine Industrie in fordern.

Natürlich hatte auch Günther Oettinger, seit 2014 EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, einen Auftritt. Per Videobotschaft wandte er sich an die Besucher der FTTH Conference, konnte aber weniger durch Inhalte, als vielmehr durch sein schlecht verständliches Englisch glänzen. Am Ende zählen keine Worte, sondern ein handeln und hier verlässt sich die Politik zu sehr auf die Industrie, die zunächst einmal nur gewinnorientiert einen Ausbau vorantreibt.

Quellen und weitere Links

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