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Open Access Aktivistin gehört zu Natures zehn wichtigsten Personen

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Open Access Aktivistin gehört zu Natures zehn wichtigsten Personen
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Das einflussreiche Wissenschaftsmagazin Nature hat die kasachische Informatikerin Alexandra Elbakyan zu eine der zehn wichtigsten Personen des Jahres 2016 gekürt. Elbakyan hatte die Datenbank Sci-Hub ins Leben gegründet, die Fachartikel aus wissenschaftlichen Zeitschriften Wissenschaftlern und der Allgemeinheit umsonst zur Verfügung stellt.

Normalerweise müssen sehr hohe Lizenzgebühren jährlich entrichtet werden, um Zugang zu derartige Zeitschriften und den darin enthaltenen Fachartikeln zu bekommen. Die Lizenzgebühren sind für viele wissenschaftliche Organisationen, wie z.B Hochschulen und Fachhochschulen, in Schwellenländern und Ländern der zweiten und dritten Welt unerschwinglich hoch. Der fehlende Zugang zu Fachartikeln wird als ein großes Hemmnis für den allgemeinen wissenschaftlichen Fortschritt gesehen. Zudem stellt sich die Gerechtigkeitsfrage - für die Fachartikel wird Forschern normalerweise kein Salär von den Fachverlagen gezahlt, dennoch fallen Gebühren für den Zugang zu Artikeln an.

Elbakyan wurde aufgrund ihrer Open Access Datenbank vom Fachverlag Elsevier aufgrund von Urheberrechtsverstößen in den USA verklagt, ihr drohen im Zweifel jahrelang Haft und Schadensersatzforderungen. Aufgrund des laufenden Verfahrens gibt Elbakyan ihren Aufenthaltsort nicht bekannt.

Der Druck auf Wissenschaftsverlage wie Elsevier wächst weltweit, die Gebühren werden als ungerechtfertigt angesehen. So hat in Deutschland. die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen (MPG, Fraunhofer Gesellschaft, Leibniz Gesellschaft, Helmholtz Gesellschaft, DFG und HRK) zusammen mit der Hochschulrektorenkonferenz das DEAL-Projekt beschlossen. Das Projekt soll für 100 deutsche Universität eine Generallizenz mit Wissenschaftsverlagen wie Elsevier, Wiley, Springer/Nature verhandeln. Zuletzt scheiterte eine Lizenzierung von Elseviers Angeboten aufgrund eines zu hohen Preises fehl. Derzeit zahlt eine Universität ca. 870.000 Euro jährlich für 166 laufende Abos und den Zugang zu 2.300 Zeitschriften.