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Nicht erst seit Edward Snowden ist eine verschlüsselte Kommunikation in den Fokus gerückt. Während die meisten Messenger inzwischen Ende-zu-Ende verschlüsselt arbeiten ist der Einsatz verschlüsselter E-Mails noch wenig verbreitet, auch weil die entsprechende Software nicht ganz einfach zu handhaben ist und viele Nutzer vor dem Mehraufwand zurückschrecken.
Doch selbst wer sich auf eine sichere Kommunikation via E-Mail festgelegt hat, hat es nicht einfach, denn neben dem eigentlichen Inhalt der E-Mail, spielen auch die Metadaten eine wichtige Rolle. Dies gilt in diesem Zusammenhang auch für die Messenger, die zwar die Inhalte Ende-zu-Ende verschlüsseln, die Metadaten teilweise aber dennoch zwischen den Nutzern austauschen.
Im Zuge der Snowden-Enthüllungen gingen die US-Behörden verstärkt gegen Anbieter verschlüsselter Kommunikation vor. In diesem Zuge musste Lavabit 2013 seine Pforten schließen, da der Anbieter die Sicherheit seiner 350.000 Nutzer nicht mehr sicherstellen konnte. Die Angst vor einer Unterwanderung durch die NSA war ein denkbares Szenario.
Nun meldet sich LavaBit zurück, wenngleich in einer etwas anderen Form als zuvor. In einem Statement erklärt man die Beweggründe und neue Vorgehensweise und auch den technischen Hintergrund. Denn seit 2013 haben sich die Betreiber von LavaBit keinesfalls zurückgelehnt, sondern das Dark Internet Mail Environment (DIME) und den Open Source-Mailserver Magma geschaffen. Diese Plattform verwendet man nun auch wieder im Ende-zu-Ende verschlüsselten E-Mail-Angebot.
Wer bereits einen Account bei LavaBit hatte, kann diesen weiterverwenden. Interessierte Neukunden können sich anmelden und bekommen eine Einladung. Für 5 GB an Serverkapazität werden 15 US-Dollar pro Jahr fällig. Wer 20 GB benötigt muss 30 US-Dollar jährlichen zahlen, soll sich dann einer sicheren Kommunikation aber sicher sein.
ProtonMail nutzt Tor
ProtonMail ist ein weiterer Anbieter für verschlüsselte E-Mail-Kommunikation, der sein Angebot nun ausweitet. Für noch mehr Sicherheit soll dabei die Nutzung des Tor-Netzwerks sorgen. Über zwei Millionen Nutzerkonten kann ProtonMail für sich verbuchen und damit dürfte der Anbieter zu den größten gelten, die einen gewissen Anspruch an die Sicherheit der Nutzerdaten haben.
Wer sich also trotz Verschlüsselung und HTTPS nicht mehr sicher fühlt, bekommt per https://protonirockerxow.onion einen entsprechend Zugangspunkt in das Tor-Netzwerk mit direkten Zugriff auf sein Mailkonto.
ProtonMail hat auf seiner Webseite weitere Informationen zur Nutzung des Tor-Netzwerkes veröffentlicht.