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Gronkh hat eine Rundfunklizenz erhalten

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Gronkh hat eine Rundfunklizenz erhalten
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Im März 2017 nahmen die Landesmedienanstalten bekannte YouTube- und Twitch-Streamer ins Visier und forderten von ihnen die Vorlage einer gültigen Rundfunklizenz. Der Grund: Mit ihren Angeboten würden die Streamer mehr als 500 Zuschauer erreichen und somit ein Rundfunkangebot anbieten, für das es eine entsprechende Zulassung bedürfe, für die man einen fünfstelligen Euro-Betrag auf den Tisch legen müsste. Zu den ersten angemahnten YouTubern zählten „PietSmiet“ und „Gronkh“. Letzterer hat sich nun überraschend eine entsprechende Lizenz besorgt und damit eine überraschende Wende in der Debatte eingeläutet.

Wie die Gameswirtschaft berichtet, habe Erik Range für seine beiden Kanäle „Gronkh“ und „GronkhTV“ bereits Anfang Oktober einen entsprechenden Antrag bei der zuständigen Landesmedienastalt in Nordrhein-Westfalen gestellt, die dann Ende November bei der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) vorgelegt worden sei. In ihrer ersten Sitzung des neuen Jahres, die am 9. Januar einberufen wurde, habe die Kommission dem Antrag nun stattgegeben. 

Damit besitzt Deutschlands Abonnenten-stärkster YouTube-Kanal und bekanntester Let’s-Player ganz offiziell eine Rundfunklizenz und darf seine Kanäle zumindest aus rechtlicher Sicht weiter fortführen. Dies ist jedoch an zahlreiche Bedingungen geknüpft: So ist Range fortan dazu verpflichtet, einen Sendeplan zu führen, einen Jugendschutzbeauftragten zu stellen und vor 22:00 Uhr ausschließlich jugendfreie Inhalte zu zeigen. Laut der KEK bestehe das Angebot auch künftig aus zwei Kanälen. Während auf „GronkhTV“ „ganztäglich vorproduzierte Videos zum Thema Computerspiele und eSports, insbesondere in Form sogenannter Let’s-Plays ausgestrahlt werden“ sollen, soll es auf dem Zweitkanal „Gronkh“ an mehreren Wochentagen unregelmäßige Livestreams zu den gleichen Themengebieten geben.

Laut der Gameswirtschaft sei der YouTuber und Twitch-Streamer damit einer möglichen Gesetzesänderung zuvorgekommen, die für 2018 erwartet wird. Da „Gronkh“ zu den bekanntesten und erfolgreichsten Let’s-Playern zählt, dürfte die überraschende Wende im Streit um die Rundfunklizenz für Streamer zum Präzedenzfall werden. Theoretisch droht nun auch kleineren Streamern und Vloggern ähnliches. Andere Kanalbetreiber sollen bereits ebenfalls Post erhalten haben

Im letzten Jahr wurde auch die Kelle wegen nicht gekennzeichneter Werbeinhalte geschwungen – das betraf unter anderem den YouTuber „FlyingUwe“.