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Adobe-Produkte sollen weiterhin in Venezuela verfügbar sein

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Adobe-Produkte sollen weiterhin in Venezuela verfügbar sein
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Anfang dieses Monats kündigte das US-amerikanische Unternehmen Adobe an, dass venezolanische Adobe-Kunden aufgrund der US-Executive-Order 13884 nicht mehr in der Lage sein werden, Adobe-Produkte legal in Venezuela zu nutzen. Jetzt scheint Adobe allerdings eine Lizenz erhalten zu haben, die es dem Unternehmen erlaubt, seine Produkte weiterhin in dem Land zu vertreiben. Nach Gesprächen mit der US-Regierung erteilte diese Adobe eine Lizenz für die Bereitstellung von digitalen Medienprodukte und -dienstleistungen in Venezuela. Dies gab Chris Hall von Adobe in einem Blogbeitrag bekannt.

Zudem gaben diverse venezolanische Nutzer auf Nachfragen der Nachrichtenagentur Reuters bekannt, dass man auf illegale Kopien der Adobe-Software zurückgreifen würde, wenn es zu einem Verbot kommen sollte. Somit würde das Verbot letztendlich nur dem US-amerikanischen Unternehmen selbst schaden. Dies scheint nun auch die US-Regierung eingesehen zu haben. Als Adobe das Verbot zum ersten Mal ankündigte, gab es einige Diskussionen darüber, ob es sich um eine Überinterpretation der Ausführungsanordnung handele, da sich die Anordnung an die venezolanische Regierung richtet und nicht an venezolanische Bürger.

In der offiziellen FAQ zu diesem Thema gab Adobe bekannt, dass Abonnenten, deren Konten gekündigt werden müssen, 90 Tage kostenlosen Zugang zu allen Produkten und Dienstleistungen von Adobe erhalten.

Ob die ausgestellte Lizenz der US-Regierung eine zeitliche Begrenzung hat ist momentan nicht bekannt. Des Weiteren kann die Regierung der Vereinigten Staaten die erteilte Lizenz jederzeit zurückrufen. Außerdem ist fraglich, ob Venezuela trotz der neuen Erkenntnis in Zukunft nicht auf illegale Versionen der Software setzt. So wären die Unternehmen im Fall der Fälle bereits gerüstet und müssten keine Angst vor einem Produktionsausfall haben, sollte Adobe gezwungen werden, die eigene Software zu deaktivieren.