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Vodafone-Sicherheitschef Oliver Harzheim hat jetzt in einer Anhörung des Bundestagsausschusses Digitale Agenda bekannt gegeben, dass Vodafone vier bis fünf Jahre benötigen würde, um das vorhandene Equipment so umzubauen, dass es 5G-ready ist. Es wäre jedoch möglich, dass selbst fünf Jahre nicht ausreichen, um die vorhandene Technik dementsprechend weiterzuentwickeln. Das größte Problem ist laut dem Sicherheitschef die Tatsache, dass die 5G auf den 4G-Netzen aufsetzt und aus diesem Grund eine große Menge an bereits verbautem Equipment angepasst werden muss.
Laut Harzheim verfolgen Provider den Single-RAN-Ansatz. Dies bedeutet, dass man grundsätzlich immer denselben Hersteller verwendet und so in der Lage ist, die bereits vorhandene Technologie weiter zu nutzen, da die neue darauf aufbaut. Dadurch würden nach Angaben des Vodafone-Sicherheitschefs Kompatibilitäts- oder Qualitätsverluste ausgeschlossen. Kommt es jetzt jedoch zu einem Wechsel des Herstellers, müssen alle Geräte ausgetauscht werden. Ebenfalls lassen sich manche Szenarien nur in der Praxis testen und es könnte durch einen kompletten Wechsel des Herstellers zunächst zu diversen Problemen kommen, so Oliver Harzheim. Dies dürfte gerade für die Kunden frustrierend sein.
Ebenfalls sollen nach Angaben des Sicherheitschefs Komponenten im RAN von Huawei wesentlich weniger Strom verbrauchen. Laut ihm würde man bei einer Umrechnung auf das gesamte Netz "atemberaubende Zahlen" in puncto Stromverbrauch erhalten. Allerdings könnte es sich hier lediglich um ein Scheinargument handeln, um die aktuelle Klimaschutzdebatte weiter zu befeuern. Die von Harzheim als “atemberaubende Zahlen” bezeichneten Werte müssten zunächst genauer analysiert werden, um sich eine wissenschaftlich fundierte Meinung darüber zu bilden.
Aktuell bleibt abzuwarten, wie sich die Regierung entscheiden wird. Zwar lehnte die Bundeskanzlerin Angela Merkel bislang ein Huawei-Verbot ab, jedoch dürfte eine Abhängigkeit von Huawei nicht im Sinne der Kanzlerin sein.