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Der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Volksrepublik China geht in die nächste Runde. Wie das US-Handelsministierum am vergangenen Freitag bekannt gab, dürfen mit sofortiger Wirkung keine Halbleiter mehr an Huawei geliefert werden. Dies betrifft nicht nur Halbleiter, die in den USA hergestellt werden, sondern alle, die auf Software, Technologie und Know-how der Vereinigten Staaten beruhen. Grund hierfür sind die teilweise wirkungslosen Exportkontrollen der US-Regierung. In der Vergangenheit gelangs es Huawei immer wieder, diese zu umgehen.
Mit der neuen Verfügung des Ministeriums darf Huawei nun auch keine Halbleiter mehr von dem taiwanischen Unternehmen TSMC beziehen, da für die Produktion von Prozessoren Technologie zum Einsatz kommt, die durch US-Patente geschützt ist. Der taiwanische Hersteller ist jedoch einer der wichtigsten Auftragsfertiger für Huawei. Somit dürfte das neue Verbot massive Konsequenzen für den chinesischen Telekommunikationsanbieter mit sich bringen.
Allerdings scheint die Volksrepublik dies nicht einfach hinnehmen zu wollen. Unter anderem drohte Peking damit, keine Flugzeuge der Marke Boing zu erwerben. Außerdem könnten die US-amerikanischen Unternehmen Apple, Qualcomm sowie Cisco zur Zielscheibe der Volksrepublik werden. China prüfe aktuell, ob es von den genannten Herstellern Verstöße beim Thema Cybersicherheit- oder Kartellrechtsbestimmungen gibt.
Somit sieht die Zukunft von Huawei wieder einmal weniger rosig aus. Die Restriktionen verfolgen weiterhin das Ziel, dass zumindest auf dem US-amerikanischen Markt und Europa Smartphones von Huawei irrelevant werden. Ohne die von Google stammenden Apps wie Mail, YouTube oder aber Maps sollten nur die wenigsten Nutzer Interesse an mobilen Geräten aus dem Hause Huawei haben. Auch wenn die Chinesen mit ihrem eigenen "Play Store" punkten wollen, dürfte sich nur eine begrenzte Zahl von Nutzern davon überzeugen lassen, auf den einfachen Weg zu verzichten.