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Bereits im Juli berichtete Hardwareluxx über die Vorwürfe einer systematischen Diskriminierung sowie sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz im Hause Activision Blizzard. Jetzt hat eine weitere US-Bundesbehörde aufgrund der genannten Vorwürfe eine Beschwerde eingereicht. Die Beamten unterstellen dem Entwicklerstudio, dass dieses von den Belästigungen hätte Kenntnis nehmen müssen, beziehungsweise dies hätte mitbekommen müssen.
Activision Blizzard scheint der gleichen Meinung wie die Behörde zu sein und hat sich außergerichtlich mit der Bundesbehörde auf eine Zahlung in Höhe von 18 Millionen US-Dollar geeinigt. Mit dem Geld sollen in erster Linie die Opfer der Diskiriminierung und des sexuellen Missbrauchs entschädigt werden. Der restliche Betrag kommt zur Hälfte Organisationen zugute, die Frauen in der Videospielbranche unterstützen. Der andere Teil geht an gemeinnützige Vereine, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter starkmachen.
Trotz der Einigung mit der US-Behörde bleibt die Klage der kalifornischen Antidiskriminierungsstelle DFEH weiterhin bestehen. Außerdem haben diverse Aktionäre juristische Schritte gegen Activision Blizzard eingeleitet. Aktuell prüft die US-Börsenaufsicht, ob das Entwicklerstudio die eigene Auskunftspflicht verletzt hat.
Die momentane Situation bleibt weiterhin äußerst problematisch für das Unternehmen. Neben den juristischen Folgen droht auch ein massiver Imageschaden. Bereits bei der Hong-Kong-Kontroverse im Jahr 2019 gab Blizzard in der Öffentlichkeit kein gutes Bild ab. Die derzeitigen Geschehnisse verschlechtern die öffentliche Wahrnehmung des Studios zunehmend. Welche Folgen dies für die Verantwortlichen hat ist bislang unklar. Allerdings scheint hier einiges im Argen zu sein. Unter anderem unterzeichneten 2.600 Angestellte einen offenen Brief, in welchem die Geschäftsleitung massiv kritisiert wird.