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Um gegen den Fachkräftemangel in der deutschen IT-Branche vorzugehen, hat der Branchenverband Bitkom jetzt dafür geworben, gezielt in Russland und Belarus nach entsprechend ausgebildeten IT-Fachkräften zu suchen. Bitkom-Präsident Achim Berg ist davon überzeugt, dass dies den Aggressor spürbar schwächt und der Standort Deutschland gleichzeitig gestärkt wird. Allerdings ist fraglich, wie viele Fachkräfte tatsächlich bereit sind in die Bundesrepublik auszuwandern. Laut dem Verband sind derzeit 96.000 IT-Stellen unbesetzt. Zudem soll sich die Situation in den kommenden Jahren noch weiter zuspitzen.
Auch zu möglichen Problemen beim Geheim- und Sabotageschutz äußert sich die Bitkom und empfiehlt bei jedem Einzelfall eine behördliche Sicherheitsprüfung. Zudem fordert der Verband bei allen Fachkräften, die nach Deutschland einwandern, eine Überprüfung, ob diese den Angriffskrieg von Russland auch tatsächlich ablehnen und die Werte der Bundesrepublik teilen. Wie dies im Detail realisierbar ist, bleibt bis dato aber noch unklar. Außerdem könnte besagtes Vorgehen für eine massive Verzögerung bei der Einreise sorgen und kollidiert mit den Forderungen der Bitkom. Beim Bitkom-Sofortprogramm erfolgt die Erteilung der Arbeitserlaubnis für IT-Fachkräfte aus den genannten Ländern bereits nach einer Woche.
Des Weiteren gab der Bitkom-Präsident zu Protokoll, dass den Anforderungen an die deutsche Sprache keine allzu große Rolle beigemessen wird. Dies können die Einwanderer später nachholen. Schließlich kommunizieren die meisten IT-Fachleute in Englisch, zumindest wenn man Achim Berg Glauben schenkt.
Russland selbst hat schon jetzt mit einem Mangel an IT-Fachkräften zu kämpfen. Etwa 150.000 Stellen sollen hier bereits unbesetzt sein. Ein Abwandern würde die Situation hier noch verschärfen.