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Die Strafverfolgungsbehörden in Sachsen haben eine Rekordsumme in Bitcoin beschlagnahmt. Die Ermittler konnten nach eigenen Angaben Mitte Januar fast 50.000 Bitcoins während ihren Ermittelungen sicherstellen, was umgerechnet einen Wert von etwa zwei Milliarden Euro entspricht. Eine derart hohe Summe an Kryptowährung wurde in Deutschland bisher noch nie beschlagnahmt.
Hintergrund waren Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) und der Steuerfahndung des Finanzamtes Leipzig II in Bezug auf gewerbsmäßigen Verstoß gegen Urhebergesetze. Der Fokus lag dabei auf zwei Männern, die bis Ende Mai 2013 das Raubkopienportal "movie2k.to" betrieben haben sollen. Sie sollen zudem die Hauptbetreiber des Portals gewesen sein. Von Herbst 2008 bis Mai 2013 sollen sie mit weiteren Tatbeteiligten über 880.000 Raubkopien verbreitet und einen illegalen Streamingservice betrieben haben. Neben den Verstößen gegen Urhebergesetze wird dem 40-jährigen Deutschen und dem 37-jährigen Polen Geldwäsche vorgeworfen.
Das Geld haben die beiden Beschuldigten aus Werbung und Abofallen eingenommen und anschließend in Bitcoin angelegt. Durch die Kursentwicklung der Kryptowährung hat sich der ursprünglich Wert über die Jahre vervielfacht. Bereits im August 2020 konnten die Ermittlungsbehörden Bitcoins im Wert von mehr als 25 Millionen Euro bei den Portalbetreibern sicherstellen. An den Ermittlungen beteiligt waren zudem das Bundeskriminalamt sowie das amerikanische FBI und eine Münchener Firma für IT-Forensik.
Was mit den beschlagnahmten Bitcoins nun passieren soll, ist indes noch nicht entschieden. Üblicherweise wird dieses Geld in den entsprechenden Landeshaushalt überführt. So profitieren die Bundesländer seit Jahren indirekt auch von der Kursentwicklung der Kryptowährungen, da in diversen Prozessen immer wieder Bitcoins und andere digitale Werte sichergestellt werden.