NEWS

Abo zahlen oder personalisierte Werbung

Verbraucherzentrale NRW verklagt Meta

Portrait des Authors


Verbraucherzentrale NRW verklagt Meta
9

Werbung

Die Verbraucherzentrale NRW geht juristisch gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta vor. Grund dafür ist das sogenannte "Pay-or-Consent"-Modell welches der Konzern im November letzten Jahres auf seinen Plattformen Facebook und Instagram ausgerollt hat. Dabei bekommen die Nutzer die Möglichkeit offeriert, ob sie die Dienste weiterhin mit personalisierter Werbung nutzen wollen oder für Werbefreiheit monatlich bezahlen. Die Verbraucherzentrale NRW sieht darin mehrere Verstöße gegen die DSGVO und mahnte das Unternehmen ab. Weil Meta aber keine Unterlassungserklärung abgeben wollte, reicht die Verbraucherzentrale nun eine Klage beim Oberlandesgericht Köln ein.

Die Verbraucherschützer aus NRW sind der Auffassung, dass die Nutzer dabei keine echte Wahl haben. Denn "entweder schließen die Nutzer der Netzwerke ein Abo ab, was für beide Plattformen schnell über 250 Euro pro Jahr kostet, oder sie willigen in die Datenverarbeitung für personalisierte Werbung ein", so der Verein. Die gesamte Gestaltung der angebotenen Auswahloptionen sei demnach darauf angelegt, "dass Nutzer gar nicht anders können, als der kostenfreien Nutzung zuzustimmen – und Meta damit das umfassende Nutzertracking zum Zweck personalisierter Werbeanzeigen zu gestatten.".

Ebenfalls stört sich die Verbraucherzentrale daran, dass das Bezahlmodell suggeriert, man können sich von der "Datensammelei freikaufen". Allerdings sammelt und verarbeitet der Konzern selbst nach Abschluss des Abos weiterhin Nutzerdaten. Die Nutzer bekommen nur das Ergebnis in Form von personalisierter Werbung nicht mehr zu sehen. Auch das schätzen die Verbraucherschützer als rechtswidrig ein.

"Nutzer, die das nicht wissen, wähnen sich nach Abschluss des Abos gegebenenfalls in dem vermeintlichen Gefühl, ihr Nutzerverhalten werde nicht gespeichert", erklärt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. "Es kann nicht sein, dass sich große Unternehmen wie Meta nicht an geltende Regeln halten.", so Schuldzinski.