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Konto nach Ableben des Besitzers nicht vererbbar

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Konto nach Ableben des Besitzers nicht vererbbar
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Es ist kein beliebtes Thema, aber zwangsläufig muss sich jeder Mensch mit dem eigenen Tod auseinandersetzen. Zu den vielen materiellen Gütern sind im Zuge der Digitalisierung auch immer mehr immaterielle, digitale Wertsachen dazugekommen und Teil unseres Alltags geworden. Einen nicht unbedeutenden Teil stellen dabei die persönlichen Spielsammlungen dar, die nicht selten hunderte von Spielen umfassen und damit einen entsprechenden Wert besitzen. Was aber im Todesfall offiziell mit dieser Sammlung geschieht, ist nicht eindeutig geklärt.

Der Resetera-Nutzer mit dem Namen "delete12345" wollte darauf eine Antwort und fragte kurzerhand den Steam-Support, ob man ein Steam-Konto auch in das Testament aufnehmen könne. Die Antwort seitens des Supports war ein schlichter Verweis darauf, dass Steam-Konten nicht transferiert werden können. Dies schließt den Fall des Ablebens des Eigentümers mit ein.

Faktisch reichen die notwendigen Zugangsdaten aus, um sich auf der Plattform anmelden zu können. Valve selber muss von einer solchen Weitergabe des Accounts also nicht einmal etwas erfahren. Dennoch stößt die Frage auf ein juristisches Vakuum.

Das deutsche Erbrecht etwa kennt das Instrumentarium des digitalen Nachlasses. Dieses umfasst Social-Media-Konten, E-Mail-Accounts, Filmstreaming-Abos und letztlich auch Spielesammlungen bei Steam. Allerdings ist juristisch immer noch umstritten, ob der digitale Nachlass vererblich ist. Zwar befürworten bisher ergangene unterinstanzliche Entscheidungen sowie Teile der Literatur die Vererblichkeit des digitalen Nachlasses, dennoch fehlt es nachwievor an höchstrichterlicher Rechtsprechung zu dem Thema.

Valve selbst bietet keine nennenswerten Anhaltspunkte für die Rechtslage. In den Nutzungsbedingungen von Steam wird eine Vererbung nicht thematisiert. Das Unternehmen geht damit den einfachsten Weg und beruft sich auf seine Auslegung der technischen Unmöglichkeit. Die Frage ist, wie lange Unternehmen wie Valve dieses Thema noch so stiefmütterlich behandeln können, angesichts der zunehmenden Relevanz in der Gesellschaft.