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Technische Panne

Neue Spionage-Satelliten der Bundeswehr funktionieren nicht

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Neue Spionage-Satelliten der Bundeswehr funktionieren nicht
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Die Bundeswehr kommt nicht aus den Schlagzeilen. Seit vielen Jahren reiht sich eine Panne an die nächste. Zwei neue Spionage-Satelliten, die ab Ende Juni ihren Betrieb aufnehmen sollten, bilden nun den neuesten technischen Fehlgriff. Denn die bereits vor rund sechs Monaten mittels Trägerrakete ins All geschossenen Satelliten der Bundeswehr funktionieren laut verschiedener Medienberichte nicht.

Problematisch dabei: Die beiden Satelliten vom Typ SARah sind möglicherweise auch in Zukunft nicht einsatzfähig. Seitens des Verteidigungsministeriums hieß es allerdings nur, dass es weitere Verzögerungen bei der Inbetriebnahme gäbe.

Hersteller der Satelliten ist der Bremer Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB. Wäre alles nach Plan gelaufen, würden die Satelliten seit Ende Juni Bilder zur Erde senden. Mögliche Ursache für den Ausfall soll ein technischer Defekt an den Antennen sein. Diese sollen sich nicht ausfahren lassen.

Die für die Bundeswehr konzipierten Satelliten sollten dieser eine verbesserte weltweite tageszeit- und wetterunabhängige Aufklärungsfähigkeit zur Verfügung stellen. Die Satelliten sind sowohl mit einer Kamera als auch mit Radar ausgestattet, was auch Aufnahmen in der Nacht ermöglicht. Bei SARah handelt es sich um den Nachfolger des seit 2007 im Dienst stehenden SAR-Lupe-Systems.

Seitens der Opposition kam umgehend Kritik auf. Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Florian Hahn, sagte gegenüber der Bild am Sonntag, dass beide Satelliten denselben Defekt hätten, scheine systematisch bedingt. "Der Vorgang ist nicht nur finanziell ein Desaster, sondern auch für unsere Sicherheit."

Allerdings muss die Bundeswehr das System nicht bezahlen, sofern es nicht wie verabredet funktioniert. Dies wurde zuvor vertraglich mit OHB vereinbart.