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Kartell-Urteil zeigt

Google-Monopol vielfach alternativlos

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Google-Monopol vielfach alternativlos
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Seit dem Urteil vom vergangenen Montag ist klar: Google hat eine Monopolstellung inne. Dies artikulierte der zuständige Richter im Ergebnis sehr deutlich. Daneben wurde festgehalten, dass der Konzern diese Monopolstellung mit unlauteren Mitteln verteidige und weiter ausbaue. Insgesamt umfasst die Urteilsbegründung so 286 Seiten.

Die Probleme dieser jahrelangen Wettbewerbsverzerrung spiegelten sich im Prozess selbst wider. So ging es in dem Verfahren viel um die verschiedenen Abkommen von Google mit Apple. Der Suchmaschinenbetreiber zahlt jährlich Beträge in Milliardenhöhe dafür, dass die Google-Suche standardmäßig in den Safari-Browsern auf macOS und iOS voreingestellt ist. Wie verschiedene Zeugenaussagen von Apple-Managern allerdings zeigen, kommt es nicht so sehr auf die Milliarden von Google an. Vielmehr fehlt es schlicht an einer Alternative.

So wurde unter anderem Bing angesprochen. Eddy Cue, Senior Vice President of Services bei Apple, erklärte dazu im Prozess etwa (via The Verge): "Ich glaube nicht, dass es einen Preis auf der Welt gibt, den Microsoft uns anbieten könnte", damit Bing anstelle von Google voreingestellt wird.

Daneben erklärte Cue, dass Microsoft sogar dazu bereit gewesen sei, Apple Bing kostenlos zu überlassen. Damit hätte Apple, im Gegensatz zum Abkommen mit Google, die gesamten Werbeeinnahmen aus den Suchvorgängen für sich einstreichen können. Allerdings soll selbst diese Offerte für Apple keine realistische Option gewesen sein. Grund dafür soll die wesentlich schlechtere Qualität der Suche sein. Auch viele andere Unternehmen teilten diese Ansicht und sehen so keine echte Alternative zu Google.

Der Umfang des Monopols, welches Google über Jahre hinweg kultiviert hat, ist damit gewaltig. Der Fall ist in seiner Dimension daher bisher unvergleichlich. Fraglich bleibt insofern, welche Konsequenzen aus dem Urteil erwachsen werden. Gemunkelt wird unter anderem schon über eine Zerschlagung des Suchmaschinengiganten. In jedem Fall werden auf Google aber schwerwiegende Konsequenzen zukommen.

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