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Nach Richtlinienänderung

Facebook sperrt Linux-Content

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Facebook sperrt Linux-Content
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Das Vorgehen von Big-Tech-Unternehmen, sich politisch anzupassen, erreicht mit den aktuellen Entwicklungen bei Facebook neue Höhen. Noch vor der Amtseinführung des US-Präsidenten kündigte Mark Zuckerberg an, die Regeln für Faktenchecks in den USA zu lockern und Restriktionen zu reduzieren, was als Annäherung an Donald Trump interpretiert wurde. Doch momentan erscheinen die angekündigten Lockerungen eher als eine Verschiebung von Restriktionen. So berichten zahlreiche Anwender (via LinuxNews) seit dem 19. Januar von einer bizarren Entwicklung: Beiträge zu Linux und verwandten Themen werden auf Facebook blockiert oder sogar als Bedrohung eingestuft.

Besonders betroffen scheint die Plattform Distrowatch zu sein, die den Vorfall erstmals dokumentierte. Demnach wurde Linux von Facebooks Richtlinien grundsätzlich als "Malware" eingestuft, was zur Sperrung von Gruppen und Beiträgen führte. Auch der Widerspruch von Distrowatch wurde mit dieser Begründung abgewiesen, und obendrein verlor der Fragesteller noch sein Konto. Viele Mitglieder der Linux-Community äußern die Vermutung, dass diese Richtlinienänderung auf einen Fehler im automatischen Inhaltsfiltersystem von Facebook zurückzuführen sei. Offizielle Stellungnahmen seitens Facebook fehlen allerdings bislang.

Ironischerweise setzt Facebook für seine eigene Infrastruktur massiv auf Linux und beschäftigt regelmäßig Entwickler mit Expertise in diesem Bereich. Zudem hat das Unternehmen in der Vergangenheit zahlreiche Open-Source-Projekte wie React und PyTorch der Community zur Verfügung gestellt und beteiligt sich an Entwicklungen, wie am Dateisystem Btrfs. 

Die aktuelle Blockade von Linux-bezogenem Content erscheint daher nicht nur technisch widersprüchlich, sondern wirft auch Fragen zur Glaubwürdigkeit und Transparenz der Plattform auf. In der Linux-Gemeinschaft hofft man nun auf eine schnelle Klärung und Rücknahme der Richtlinienänderung.

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