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Für das Jahr 2010 plant Intel die Next-Generation-Handheld-Plattform Namens Moorestown, die dann in MIDs (Mobile Internet Device) und Smartphones eingesetzt werden soll. Dabei werden nicht mehrere Chips verwendet, die auf einem Logic-Board zusammengelötet sind - Moorestown besteht hingegen aus einem System on a Chip (SoC) namens Lincroft. Dabei handelt es sich um einen 45-nm-Atom Prozessor, eine Grafik- und Video-Engine sowie einen Speicher- und Display-Controller in einem Chip. Ein Input/Output Platform Controller Hub (I/O-PCH) namens Langwell kümmert sich mit zahlreichen I/O-Blocks um die Anbindung von externen Netzwerk-Chips für Bluetooth oder Wireless-LAN sowie Kamera-Sensoren und Flash-Speicher. Begleitet wird Moorestown von einem Mixed Signal IC (MSIC) namens Briertown. Dieser ist für die Verarbeitung von Signalen aus dem Mobilfunk-Netz verantwortlich und sorgt so neben einem eventuell vorhandenen WLAN noch für eine weitere Anbindung an das Internet. Die dann 2010 vorgestellten Geräte sollen auch mit der Moblin-Software in der Version 2.1 auf den Markt kommen. Dabei handelt es sich um ein Open-Source-Projekt zur Entwicklung einer speziell auf diese Geräte angepassten Linux-Distribution. In der Keynote wurde von Intel auch Moblin angesprochen, wobei man diese Software auch auf Smartphones einsetzen könnte.
Mobilin-2.1-Demo während der Keynote auf einem Atom-System
Im Vergleich zur Vorgänger-Plattform Menlow kann Intel mit Hilfe von SoC, I/O-PCH, MSIC und OSPM die Baugröße des Boards um die Hälfte reduzieren und zudem den Stromverbrauch im Idle-Betrieb um den Faktor 50 senken.
Um eine ausreichende Performance zu gewährleisten, setzt Moorestown auf zahlreiche, teils bereits bekannte Technologien. Der Bus Turbo Mode erhöht die Bandbreite zwischen CPU und Speicher und sorgt somit für eine bessere Performance des gesamten Systems. Die Burst Performance Technology sorgt bei Bedarf für einen höheren Takt des Prozessors, was wiederum zu einer höheren Performance führt. Da nur punktuell und kurzzeitig übertaktet wird, ergeben sich keinerlei Probleme bei der Kühlung. Der verwendete Atom-Prozessor beherrscht natürlich auch Hyperthreading, was dem Multi-Tasking zu Gute kommt.
Bei einem Mobile Internet Device und Smartphone eine besondere Rolle spielt natürlich der Stromverbrauch. Lincroft unterstützt zusätzlich zu LVDS auch das MIPI Display Interface. LVDS ist eine Schnittstelle, deren Abkürzung für Low Voltage Differential Signaling steht. Zur Datenübertragung werden keine hohen Spannungen verwendet, sondern solche um Bereich von 3,5 mA. Dies sorgt für einen niedrigen Stromverbrauch und kann dennoch hohe Übertragungsraten von bis zu 200 MBit/s ermöglichen. Darauf baut dann wiederum MIPI (Mobile Industry Processor Interface) auf. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe großer Firmen, die sich um die Standardisierung der Kommunikation innerhalb des Gerätes kümmert und dabei ein Hauptaugenmerk auf einen niedrigen Stromverbrauch legt. Unter anderem ist die Verwendung von Low-Power DDR1 und DDR2 möglich.
Die Intel SpeedStep Technologie spielt beim Stromverbrauch natürlich auch eine entscheidende Rolle. Je nach Bedarf kann der Stromverbrauch durch Reduzierung von Spannung und Takt gesenkt werden. Wird wieder mehr Performance benötigt, werden Takt und Spannung wieder erhöht. SpeedStep ist bereits aus den Desktop-Prozessoren bekannt. Die im Lincroft SoC vereinten Chips verfügen ebenfalls über eine Möglichkeit sich bei Bedarf abzuschalten. So sind nur die Komponenten mit Strom versorgt, die auch gerade verwendet werden. Das sogenannte Distributed Power Gating reduziert den Stromverbrauch nochmals und sorgt so für eine längere Akkulaufzeit.
Neben den bereits heute verwendeten Mobilfunk-Standards 3G/HSPA soll Moorestown auch zukünftige Mobilfunk-Technologien, wie das bereits seit einiger Zeit propagierte WiMAX oder 4G, hier besser bekannt als LTE (Long Term Evolution), unterstützen.
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