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CeBIT in a Box

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CeBIT in a Box
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cebit_2010Das Computer-Jahr begann für mich auf der CES in Las Vegas. Auf jeden Fall eine anstrengende Messe, aber auf jeden Fall eine, die sich lohnt. Die Firmen nutzen die amerikanische Tradeshow zum Jahresauftakt um bereits früh im Jahr zu zeigen, was sie in den kommenden zwölf Monaten so alles bieten wollen.

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Gestern war er nun, der erste echte CeBIT Tag im Jahr 2010. Bei einem ersten Blick auf die Messe fällt mir ein Satz ein: „CeBIT in a box". War die Messe vor einigen Jahren noch eine Technologie-Schau, auf die man sich freuen konnte, allein schon wegen der zahlreichen Neuigkeiten, sieht es in der Zwischenzeit ein wenig anders aus. Die Hersteller bleiben in diesem Jahr scharenweise fern – es sind sage und schreibe acht Hallen geschlossen. Wir erinnern uns: vor noch nicht allzu langer Zeit waren alle Hallen belegt und auch unter der Woche musste man sich in den Hallen durch Menschentrauben zwängen.

CeBIT in a Box. Wie ich auf diesen Satz komme? Beinahe alle Hardware-Hersteller sind in diesem Jahr in den Hallen 15, 16 und 17 untergebracht. Musste man vor einigen Jahren noch regelmäßig quer über das Messegelände joggen, um „just in time" zu den Terminen zu kommen, sind in diesem Jahr (fast) alle Hardwarehersteller in besagten drei Hallen zu finden – die sind passenderweise alle in einer „großen" Überhalle untergebracht. Das ist natürlich äußerst praktisch, da es Zeit- und Nerven-sparend ist. Auf der anderen Seite ist es aber ein sehr passendes Sinnbild für die aktuelle Entwicklung der CeBIT.

War die CeBIT vor noch gar nicht allzu langer Zeit die „ultimative" IT-Messe, die bei jedem IT-affinen Anwender auf der „must see"-Liste stand und die große weite Computerwelt repräsentierte, hat sich das in meinen Augen geändert. Die Dimension hat sich hier auf jeden Fall verkleinert, wirklich Produktneuheiten sind kaum noch zu finden. Zahlreiche der Branchengrößen sind – wenn sie denn nicht gleich ganz ferngeblieben sind - auch in diesem Jahr erneut nur im Planet Reseller zu finden – der bleibt normalen Besuchern aber natürlich verschlossen. Vielmehr handelt es sich bei zahlreichen vermeintlichen Neuigkeiten um einen erneuten Aufguss der CES-News – vom Hocker reißt das in der Zwischenzeit niemanden mehr.

So wird die CeBIT in Zeiten des immer schnelleren Internet zur praktischen Kontaktpflege degradiert, die auf kleinstem Raum stattfindet – CeBIT in a Box eben.

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