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IDF 2011

Intel Disaster Management (Day Zero)

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Intel Disaster Management (Day Zero)
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Das Intel Developer Forum 2011 startet in dieser Woche wieder in San Francisco mit einer Reihe neuer technologischer Enthüllungen von Intel. Am „Day Zero“ gibt es wie jedes Jahr einige Themen, die nicht direkt mit der Chipproduktion und Technik zusammenhängen, aber zeigen, in welcher Form IT heute genutzt wird. Aufgrund aktueller Entwicklungen hat sich Intel das Thema Disaster Management ausgesucht. Da es immer größere Auswirkungen von Naturkatastrophen gibt, sowohl finanziell, wie auch auf die Bevölkerung (Beispiele: Haiti, Chile (Erdbeben), Russland (Hitzewelle), Pakistan (Überflutungen)), gibt es die Notwendigkeit einer Vorausberechnung, wie hoch das Risiko einer erneuten Katastrophe ist. Durch High Performance Computing wird dies möglich. 

Mit mehreren eingeladenen Gästen visualisiert Intel den „Disaster Life Cicle“, ein fünfstufiges Modell, bei dem IT-Produkte helfen können, Schäden zu verhindern, Leben zu retten und nach einem Schaden die Auswirkungen in den Griff zu bekommen:

  • 1. Phase: Mitigation
    Beispiel: Perry Olson, Intel Corp. Senior Director for Strategic Response & Global Activities
    Allgemein formuliert Perry Olson von Intel ein Ziel für Unternehmen: Auch im Katastrophenfall müssen Aufträge angenommen werden können, bearbeitet, produziert und verkauft können, damit das Unternehmen handlungsfähig wird. Ausgehend von einer Intel-Untersuchung für das eigene Unternehmen präsentiert man einige Beispiele. Wichtig ist aber auch ein Disaster Recovery Plan, denn letztendlich steht es ausser Frage, das ein Risiko irgendwann auch eintritt. 57% der kleineren Unternehmen haben aber keinen Disaster Recovery Plan, werden also von einer Katastrophe mehr oder weniger überrascht.

  • 2. Phase: Preparedness
    Beispiel: Bob Marshall, Earth Networks (CEO)
    Earth Networks ermittelt den Einfluss von Wetterphänomenen auf Katastrophen (Überflutungen, Hitze, Trockenheit, Tornados). Hierfür hat man diverse Sensordaten über den Globus verteilt, größtenteils betreibt man mehr Sensoren als die Länder selber. Diese sind vernetzt und stellen über Hochleistungsrechner Prognosen für Unternehmen und Regierungen zur Verfügung. Bob Marshall sieht durch die Entwicklung, dass über Netzwerke tausende Daten ausgewertet werden können, eine Chance, dass Katastrophen zumindest bei der Auswirkung auf Leben besser gemanaged werden können.
    Anhand eines Beispiels für die Erkennung von Tornadodaten zeigte man, dass man heute ca. 50 Minuten vor der Bildung eines Tornados bereits erkennen kann, wo der Tornado entstehen wird – und so eventuell durch eine rechtzeitige Warnung Leben retten kann.

  • 3. Phase: Eintreffen des Schadens

  • 4. Phase: Response
    Beispiel: Michael Bowers, Mercy Corps, Senior Director for Stratetic Response
    Bowers führt aus, dass aufgrund der größeren Bevölkerungsdichte, die globalisierte Wirtschaft und komplexen Zusammenhängen wird es immer schwieriger, auf eine Katastrophe zu reagieren. Technologie kann hier zwar helfen, wie die richtige Reaktion auf eine Katastrophe aussieht, muss allerdings von lokalen Organisationen und der Regierung entschieden werden. Diese Entscheidungen können durch Analysen unterstützt werden, wie die Hilfe konkret aussehen kann (Geld/Kredite, Unterstützung durch Wasser/Lebensmittellieferungen etc.).

    Beispiel: Frank Schott, Senior Global Program Director, NetHope

    Das größte Problem bei großen Katastrophen ist meistens die fehlende Kommunikationsmöglichkeit, da die Netzwerke ausfallen und somit keine Telefonanrufe mehr möglich sind. Weiterhin wäre es selbst bei existierenden Telekommunikationsmöglichkeiten nicht mehr möglich, die Millionen Hilfe-Anrufe in direkten Gesprächen zu bearbeiten. Eine der großen Herausforderungen für die helfenden Unternehmen ist es also, eine Kommunkationsmöglichkeit wiederherzustellen, die im „One-to-Many“-Konzept alle Hilfesuchenden erreicht und die Hilfe koordinieren kann.

    In Haiti hat NetHope zusammen mit inveneo und Cisco die Kommunikation wieder hergestellt, um die Hilfe zu koordinieren. Mittlerweile wurde die Installation umgewandelt in ein privates Unternehmen, was sich selber trägt und zu ortsüblichen Preisen Internetverbindungen anbietet.

    Weiterhin führte man eine SMS-Alerting-Lösung ein, um während dem Ausbruch der Cholera die Befölkerung zu informieren, wo sauberes Wasser existiert und in welche Krankenhäuser man sich im Ansteckungsfall begeben soll. Aufgrund der vielfältigen Maßnahme konnte ein großer Seuchenausbruch verhindert werden, trotz der massiven Zerstörung. Die trotzdem zu beklagenden 4000 Cholera-Todesfälle wären sonst deutlich nach oben zu korrigieren gewesen.

  • 5. Phase: Reconstruction
    Koordinierter Wiederaufbau des Landes/der Region.

Die größte Herausforderung für die genannten Fälle sind für die Unternehmen aber das Funding, also der Erhalten von Spenden. In der Natur der Sache liegt es, dass nach einem Schadensfall meistens viele Spenden vorhanden sind, weil das Leid der Bevölkerung sichtbar ist. In den Phasen Mitigration und Preparing sind jedoch kaum Spenden vorhanden, hier könnte die Effizienz und die Geschwindigkeit der Hilfen durch Investitionen aber deutlich gesteigert werden. Gerade die Investitionen in die IT sind hier zu nennen, um Katastrophen und Risiken zu bestimmen. Die Zusammenarbeit mit großen Firmen (Cisco, HP, Intel, Microsoft) hoben alle Firmen als hilfreich heraus.

Insgesamt hatte der erste Tag noch zu wenig mit Intels Hardware selber zu tun - aber dies wird, schaut man auf unseren Zeitplan, in den nächsten Tagen anders. Wir erwarten unter anderem erste Performancedaten eines Ivy-Bridge-Systems in einer Benchmarking-Session und diverse andere Details zur kommenden 22-nm-Fertigung mit Tri-Gate-Technik. 

Quellen und weitere Links

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