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Das IDF 2011 in San Francisco geht los – wie immer mit einer Keynote vom CEO von Intel, Paul Otellini. Das Thema der Keynote: „Evolution of Computing“ - mit einer Vision für die Zukunft des Computings geht es also los.
Otellini sieht den Anwender im Zentrum des Computings – wobei trotz der Innovationen in den letzten Jahrzenten die Technologie noch in den Kinderschuhen steckt. Otellini sieht ein starkes Wachstum in den nächsten Jahrzehnten, mit einer weiteren Realisierung von Moores Law.
In der Vergangenheit wurden durch immer mehr Geräte, herausfordernde Aufgaben und Anwendungen sowie Techniken wie Cloud Computing neue Usage Models geformt. Die Grundlage hierfür waren die vielen Prozessoren, die Intel auf den Markt gebracht hat. Um dies zu visualisieren und die zukünftige Entwicklung darzustellen, zählte man alle Transistoren der verkauften Prozessoren zusammen: Während man momentan davon ausgeht, dass knapp 80 Quintillionen Transistoren pro Jahr eingesetzt werden, sind es 2015 schon 1200 Quintillionen. Otellini scherzte, wer mit einer Quintillion nichts anfangen könne, es wären 10^24 Stellen. Erreicht wird diese Menge mit der ständigen Entwicklung im Fertigungsbereich, auch zukünftig durch die 22-nm- und 14-nm-Technik.
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Bei einem Blick auf die Zukunft ist Otellini deutlich enthusiastischer: Drei Bereiche sieht er für eine gute Computing-Erfahrung als besonders wichtig an: Ein Computing-Erlebnis müsse „engaging“, „consistent“ und „protected“ sein.
Mit „Engaging“ beschreibt Otellini die Art und Weise, wie wir PCs erleben – beispielsweise durch neue Geräte, Formfaktoren und Anwendungsmöglichkeiten. Durch die Integration diverser Bereiche der PC-Architektur in das Chipdesign selber (beispielsweise die Grafik) gelingt der Einsatz in neueren Bereichen. Intel focussiert hier auf die neue Ultrabook-Platform und gibt hier einen Ausblick auf Haswell, der nächsten Prozessorarchitektur, die auf Low Power ausgerichtet sein wird. Zusammen mit Windows 8 sieht man Haswell als Treiber für die Ultrabook-Platfrom.
Als Beispiel zeigte man einen Versuchsaufbau, bei dem man einen Prozessor mit einer Solarzelle mit Strom versorgte. Sobald die Solarzelle kein Licht mehr erhält, friert das Monitorbild ein. In dieser Art und Weise wird wohl Windows 8 einen Energiesparmodus umsetzen.
Neben einer neuen Art und Weise des Erlebens muss die Bedienung für den Anwender möglichst einfach und einheitlich sein. Dies beschreibt Otellini mit dem Punkt „Consistent“. Hierfür zeigte man ein Cisco-Business-Phone, welches als Tablet mit Googles Android läuft und in Zusammenarbeit mit Intel entwickelt worden ist. Es verhält sich durch das Betriebssystem mit den bekannten Android-Apps so, wie man es von einem Mobiltelefon gewöhnt ist.
Um ein „Computing Continuum“ zu verwirklichen, ist es aber auch notwendig, dass sämtliche Geräte in einem Haushalt zusammenarbeiten und Daten synchron vorhanden sind. Hier zeigte Intel eine Möglichkeit, Bilder, Nachrichten und andere Medien im Haushalt von einem gekoppelten Gerät auf ein anderes zu streamen. Intel setzt hier nicht nur auf x86 und Windows, sondern beispielsweise auch auf Honeycomb.
Nachdem sich die Fachwelt im letzten Jahr noch wunderte, warum Intel McAfee aquirierte, scheint sich nun durch Otellinis dritten Punkt „Protected“ ein erster Sinn zu ergeben. Mit der vorgestellten McAfee DeepSpace Technology setzt McAfee einen Secure Layer zwischen Betriebssystem und Hardware, um hier vor Ausführungen von Viren zu schützen. Die Technik wird bis Jahresende im Business-Bereich verfügbar sein.
Otellini schloss die Keynote mit einem Ausblick auf neue Einsatzmöglichkeiten der IT und neue Geräte, zu der Intel die Basis in Form von Silizium, Software, Standards und der Entwicklung liefert. So holte man Google's Vice President der Mobility Group, Andre Rubin, auf die Bühne und sprach von Intels Plänen für den Smartphone-Markt: Im Jahr 2012 wird es wohl Smartphones mit Intel-Chips geben, die von Googles Android unterstützt werden. Entsprechend der Microsoft-Ankündigung, Windows 8 auf ARM laufen zu lassen, scheint hier Intel als Gegenpol Google zu bevorzugen.
Technisch blieb die Keynote erst einmal oberflächlich – es kommen aber diverse Technologie-Veranstaltungen, wo mehr zu der 22-nm-Technik, kommenden Ivy-Bridge-Prozessoren und weiteren Techniken erwartet werden.