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Auch dieses Jahr findet wieder die Samsung SSD Global Summit in Seoul, Südkorea statt. Neben der Samsung SSD 850 PRO, zu der wir bereits einen Test veröffentlicht haben, stellt Samsung ausführlich die neue 3D V-NAND Technologie vor. Gegenüber klassischem SLC, MLC oder TLC-NAND bietet 3D V-NAND in jeder Hinsicht Vorteile, denn trotz höherer Kapazität und Geschwindigkeit leiden weder Haltbarkeit noch Energieeffizienz. Ermöglicht wird dies durch eine neue Art, wie der Flashspeicher aufgebaut ist. Statt einer planaren (zweidimensionalen) Anordnung der Speicherzellen sind die Zellen zylinderförmig aufgebaut und in der Höhe gestapelt – Samsung macht hier den anschaulichen Vergleich zwischen einer Reihenhaussiedlung und einem Hochhaus.
Ein großes Problem bei der fortschreitenden Verkleinerung der Strukturen von NAND-Speicher sind Interferenzen zwischen unterschiedlichen Zellen, die die Datenintegrität gefährden können und das Programmieren einer Zelle aufwendiger machen. Bei 3D V-NAND sind unterschiedliche Zellen weit genug voneinander entfernt, um nicht zu interferieren. Durch den einfacheren Programmiervorgang einer Zelle steigt nicht nur die Schreibleistung, sondern auch die Effizienz, denn es wird weniger elektrischer Strom für diesen Vorgang benötigt. Gleichzeitig soll die Haltbarkeit im Vergleich zu MLC um den Faktor zwei bis zehn steigen. Samsung geht sogar so weit eine bessere Haltbarkeit als bei SLC-Speicher zu versprechen. Eine weitere Erhöhung der Speicherdichte durch das Speichern mehrerer Bits pro Zelle stellt Samsung dabei auch für die V-NAND-Technologie in Aussicht, analog zum Übergang von SLC zu MLC und schließlich TLC.
Im Bereich der Enterprise-Laufwerke sieht sich Samsung jetzt gerüstet, TLC-Speicher auch für professionelle Anwendungen einzusetzen. Die Samsung PM853T/845DC EVO wird dabei die erste Enterprise-SSD mit 3-bit TLC Speicher. Die 845DC EVO sieht Samsung eher im Bereich der Content Delivery Netzwerke und Webserver, wohingegen die Samsung 845DC PRO schreibintensive Anwedungen wie Anwendungs- oder Datenbankserver bedienen soll. Dementsprechend ist die 845DC PRO für 10 DWPD (Drive Writes Per Day) freigegeben, die 845DC EVO lediglich für 0,35 DWPD. Beide Modelle kommen mit einer führjährigen Garantie.
Ebenfalls kurz eingegangen wurde auf die neuen PCI-Express-Lösungen von Samsung. Von besonderem Interesse ist dabei die Samsung XP941, die bereits im OEM-Geschäft verkauft wird und zum Einsatz kommt. Es wurde angekündigt, dass es auch eine Retail-Version dieses Laufwerks geben wird, allerdings ohne ein konkretes Datum. Einen Test der Samsung XP941 werden wir in Kürze veröffentlichen.
Die Samsung XP941 ist zwar eine native PCI-Express-SSD, setzt allerdings immer noch auf das AHCI-Protokoll. Damit kann sie zwar in quasi jedem Rechner ohne zusätzlichen Treiber verwendet werden, das AHCI-Protokoll ist allerdings vergleichsweise alt und wurde ohne Gedanken an Flashspeicher entworfen, dementsprechend kann nicht die volle Performance einer SSD genutzt werden. An dieser Stelle macht Samsung daher Werbung für NVMe, ein speziell für Flashspeicher entworfenes Protokoll, dass die Bandbreite versiebenfachen und die Latenzen dritteln soll. Die erste native PCI-Express-SSD mit NVMe wird die Samsung SM953 sein. NVMe-SSDs sollen dabei zuerst in Rechenzentren zum Einsatz kommen, bis zu einem Einsatz in Desktop-Systemen wird es noch eine Weile dauern. In der Windows-Welt ist die Version 8.1 das erste Betriebssystem mit Unterstützung für NVMe.
In der folgenden Galerie haben wir eine Übersicht zusammengestellt, die sowohl das aktuelle Produktlineup als auch Teile der Präsentation zeigt.
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