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Grafikkarten - Säbelgerassel von ATI und NVIDIA
"Shader Model 3.0 is a must" hörten wir von NVIDIA, bei den ATI-Partnern hörte man hingegen deutlich, dass Shader Model 2.0 für jegliche 3D-Funktionen ausreichen würde und man alle Shader Model 3.0-Funktionen auch in Shader Model 2.0-Code ausdrücken könnte. Wie man es nun sieht, beide Grafikkartenhersteller versuchten ihre Produkte den Gamern nahe zu bringen. NVIDIA zeigte den Journalisten erstmals die GeForce 6600 GT live in Aktion - hier durfte man immerhin 75 Frames pro Sekunde bei Doom 3 unter High-Quality-Settings mit 2xAA und 8xAF bei 1024x786 bewundern. Zudem zeigte man einen Patch für Shader Model 3.0 bei FarCry, bei dem nicht nur wie bei dem Patch 1.2 die Performance verbessert wurde, sondern auch noch an der Grafikqualität geschraubt wurde. Ein spezielles Map hat man hierfür umprogrammiert - die Fortschritte in der Bildqualität waren klar sichtbar und auch wenn der Patch so wohl nie in FarCry integriert wird, war die Demonstration schlußendlich doch eindrucksvoll.
Auch ein SLI-System hatte man am Stand, auf diesem präsentierte Mark Rein die neue Unreal 3-Engine und lobte die Leistungsfähigkeit, mit der es jetzt möglich wäre, Spiele zu simulieren, wie sie in ein bis zwei Jahren auf den Markt kommen werden. Die Unreal 3 Engine wird 2006 fertig gestellt - bis dahin ist zwar noch reichlich Zeit zum programmieren, aber die ersten Demos liefen hervorragend und zeigten eine beeindruckende Detailgenauigkeit. Personen und Charaktere in Unreal 3 können dabei bis zu 8 Millionen Polygone besitzen. In einem privaten Gespräch wurde auch versichert, dass man die bereits gute AI in Unreal Tournament 2003 weiter verbessern würde - man wird sich also nicht nur auf hervorragende Grafik, sondern auch auf ein gutes Gameplay freuen können. Bis 2006 ist jedoch noch einiges an Zeit, wobei die Unreal 3 Engine aufgrund neuer Map-Editoren und Programmier-Tools sicherlich den Weg in viele Games finden wird. Auf die Frage, wie die Spiele auf ATIs Karten laufen werden, da man sich aktuell ja bei den Präsentationen an Shader Model 3.0 hängt, antwortete man, dass ATI wohl auch irgendwann auf Shader Model 3.0 setzen wird - und bis 2006 wäre dies dann praktisch der Standard.
Bei ATI bekamen wir natürlich keine Informationen über anstehende Karten und Features der RV410-Serie. ATI hat aber einen heissen Herbst vor sich, denn bei ATI ist typischerweise das Frühjahr und der Herbst der Zeitpunkt für die Vorstellung neuer GPUs. Allerdings konnten wir auf der Messe bereits den "richtigen" Namen von einem der Partner erfahren, die auch auf dem ATI-Stand vertreten waren. Die neuen Karten werden den Namen X700 besitzen und die Leistung wird sich wohl zwischen der Radeon 9600 und der Radeon 9800 bewegen. Es wird eine reine PCI-Express-Lösung, die Leistung sollte sich also etwas über den X600-Karten aus unserem Test einfinden. Genaueres über Pipelines, Architektur und Taktungen darf man in nicht allzulanger Zeit dann in aktuellen Previews über den Grafikkern lesen.
Jens Neuschäfer von NVIDIA zeigt visuelle Shader Model 3.0-Verbesserungen bei FarCry
Zu NVIDIAs GeForce 6600-Serie hörten wir, dass diese im Endeffekt nur zwei Vertex-Shader besitzen soll - nicht drei wie ursprünglich angenommen. Im Endeffekt wäre es eine Architektur mit zwei Vertex-Shadern, die über Buffer praktisch die Funktionalität eines dritten Vertex-Shaders erreichen würde. Auch vermutet man, dass die Karten - so schnell sie auch sein werden - ebenso in homöopathischen Dosen auf den Markt kommen werden wie die GeForce 6800-Serie, ATIs Partner versprachen hingegen mit der RV410 schneller zu sein. Bei dem 0,13micron-Chip, der bei TSMC gefertigt wird, soll es zu keinen Lieferengpässen kommen.
VIA - PCI-Express on the way
Heiss wird der Herbst und Winter auch bei VIA, denn hier hat man neue Chipsätze für den AMD Athlon 64 und Pentium 4 mit PCI-Express-Interface auf dem Prüfstand. Zu den genauen Daten wollte man natürlich wenig sagen, ebenso zu den Namen. Bekannt sind diese aber sowieso schon - den K8T890 erwartet man für den AMD Athlon 64, den PT890 für Intels Pentium 4. Auch soll es eine Variante für den 1066 Mhz FSB geben, VIA legt aber weiterhin Wert auf Flexibilität. So möchte man sowohl den Sockel 478 wie auch den Sockel 775 unterstützen, man bietet AGP sowie PCI-Express, DDR1 und DDR2 als Alternative und es wird unterschiedliche PCI-Express-Konfigurationen in der Northbridge geben, um eventuell auch Boards mit zwei PCI-Express-Slots für Grafikkarten zu bauen. Zusätzlich bietet man eine neue Southbridge, die ebenso einige Neuheiten besitzen soll. News zu den neuen Chipsätzen und vermuteten Features hatten wir ja schon zuletzt zuhauf.
Abit Fatal1ty-Mainboard- und Grafikkarten-Serie
Am Abit-Stand konnte man alle paar Stunden versuchen, den Profi-Spieler Fatal1ty zu besiegen - einem Besucher der Messe gelang dies sogar und somit durfte sich wenigstens einer freuen, mehr werden es wohl auch nicht mehr geworden sein :-) Wir konnten einen Blick auf ein erstes Design des Abit Fatal1ty-Mainboards mit Sockel 775 für den Pentium 4 mit i925XE-Chipsatz (FSB1066) werfen und durften sogar ein Foto schließen, auch wenn es sich um ein frühes Engineering Sample handelte. Das Board wird eine Dual OTES-Lösung bekommen und 3rd Eye-fähig sein, die externe Abit-Überwachungseinheit kann allerdings angeschlossen werden. Verzichten wird man auf serielle und parallele Schnittstellen, dafür möchte man alles bieten, was ein Gamer braucht. Abit wiederholte, dass man bei dem Mainboard nicht "alles auf das Board packen wollte, was es gibt", sondern das Board nach den Vorgaben Fatal1tys und anderen Gamern entwickelt hat. Was der Gamer benötigt, wird also enthalten sein. Auch wird es Grafikkarten mit dem Fatal1ty-Label geben und ein AMD-Mainboard, welches man uns allerdings leider noch nicht zeigen konnte.
Sehen konnte man auf der Games Convention ansonsten nicht viel neues in der Hardware-Szene, dafür aber um so mehr neue Spiele, Demos, eine Menge Shows, tausende PCs und Konsolen zum Spielen, viele Clan-Members, eine ganze Reihe Booth-Babes, tausende auf Tütenfüllen spezialisierte Gamer und viele Wettbewerbe, bei dem die Besucher zunächst von den Showmastern beschimpft wurden, dann aber endlich das ersehnte Giveaway oder sogar Hard- und Software absahnen konnten. Vielleicht stürzen wir uns das nächste Jahr wieder ins Getümmel...