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Auf der Computex 2015 hatten wir die Gelegenheit, ein Gespräch mit Dr. Lisa Su, CEO von AMD, zu führen. Dabei ging es natürlich um die erst kürzlich gestarteten APUs der sechsten Generation namens Carrizo und um einen grundsätzlichen Ausblick auf das, was in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren passieren wird. An dieser Stelle verweisen wir auf die Vorstellung der "Fiji"-GPU am 16. Juni, die in Los Angeles erfolgen und per Livestream übertragen werden soll.
[h3]Carrizo, K12 und Zen[/h3]
Carrizo wurde von AMD von Anfang an hin auf den mobilen Einsatz entwickelt. Allerdings wird auch dieser Prozessor weiterhin in 28 nm bei GlobalFoundries gefertigt und man darf sich natürlich die Frage stellen, wie die Einsparungen im Verbrauch erreicht werden. Der 28-nm-Prozess ist durch eigene Design-Änderungen weiterhin so effizient. Man wird weiter Standard-Fertigungstechniken verwenden und sich an die Möglichkeiten von GolbalFoundries für die Prozessoren und TSMC für die GPUs halten. Direkte Anstrengungen in Sachen Entwicklung der Fertigung hat man weiterhin nicht.
Auch zur Entwicklung von K12 und Zen hat Lisa Su weitere Angaben gemacht. So laufe die Entwicklung von K12 und Zen weiterhin planmäßig und mit ersten Produkten sei im kommenden Jahr zu rechnen.
[h3]High Memory Bandwidth[/h3]
HBM wird zunächst ein reines High-End-Produkte werden. In Zusammenarbeit mit SK Hynix arbeitet AMD seit Jahren an der Technologie und hat vor 18 Monaten die Entscheidung gefällt, HBM in einem konkreten Produkt einzusetzen. Für HBM arbeitet AMD aber nicht nur mit SK Hynix zusammen, sondern auch mit vielen anderen Unternehmen, die unter anderem bei der Interposer-Technik marktführend sind. Die frühe Investition und Einführung eines Produkte mit HBM soll sich am Ende für AMD auszahlen, da man bereits Erfahrungen gesammelt hat, wenn andere noch in den Planungen zu HBM stecken – dies darf natürlich als Hinweis auf NVIDIAs "Pascal"-Architektur verstanden werden. Abhängig von den Bedürfnissen kann und soll HBM in weitere Produktkategorien eingeführt werden. Konkrete Angaben dazu machte man allerdings nicht. Am ehesten denkbar seien natürlich wieder High-End-Produkte im HPC-Bereich.
[h3]Zukunftsaussichten[/h3]
Dr. Lisa Su hat großes Vertrauen darin, dass die kommenden GPU-Generation ein Erfolg werden wird und gegen Produkte der Konkurrenz wird antreten können. Dies passt auch zu den Angaben, die man zur Vorankündigung zum 16. Juni gemacht hat, denn auch hier wurde bereits gesagt, dass HBM AMD die Möglichkeit einräumt, die schnellste GPU am Markt zu entwickeln. Mit der Entwicklung von VR sieht man im Jahre 2016 auch einen weiteren Schub für den Grafikkartenmarkt.
AMD hat kein festgeschriebenes R&D-Budget, also gibt keinen bestimmten Prozentsatz für Forschung und Entwicklung aus. Auf die Frage hin, welche Investition für AMD nun aktuell die kritischste sei, antwortete Lisa Su, dass die High-Performance-Prozessoren das größte Investment seitens AMD sind und die dort getätigten Anstrengungen fast zwangsläufig zu einem Erfolg werden müssen.
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