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Der Streit zwischen dem amerikanischen Konzern Google und China geht in die nächste Runde. Diese Woche ließ Google seinerseits gegenüber einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses verlauten, man wäre nicht mehr gewillt, die Suchergebnisse nach chinesischen Vorgaben zu filtern. Darauf drohte der chinesische Minister für Industrie und Informationstechnologie, Wie Li Yizhong, mit ernsten Konsequenzen gegenüber dem Suchmaschinengiganten.
Wie er gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua weiter angab, bestehe an einer Zusammenarbeit mit Google aber weiterhin Interesse. Man würde sowohl die Entscheidung Googles zum Rückzug aus China, wie auch die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten gleichermaßen akzeptieren. Der jetzt eingeschlagene Weg sei aber unfreundlich und unverantwortlich.
Hintergrund des politischen Streitfalls sind die im Dezember 2009 durch chinesische Hacker verübten Angriffe auf Google. Im Wesentlichen waren Mailkonten von Menschrechtsaktivisten das Ziel, seitens Google sei die Attacke jedoch nicht geglückt und die Daten sicher. Besonders pikant: In den Vorfall sind nach neuesten Angaben chinesische Eliteuniversitäten für Computertechnik verstrickt, die unter staatlicher Führung stehen. Eine Verwicklung Chinas scheint daher nicht ausgeschlossen.
Update 13. März 2010: Nach Informationen der britischen Financial Times stehe ein Rückzug Googles aus dem chinesischen Markt zu „99,9 % sicher“, ein Verkauf oder eine Minderheitsbeteiligung sei nicht geplant. Das Unternehmen werde sich aber noch die Zeit nehmen, „seine Beschäftigten vor Vergeltungsmaßnahmen der Regierung zu schützen.“ Wie dies konkret umgesetzt werden soll, ist nicht bekannt.
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