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Weitere Suizide bei Foxconn, Unternehmen sieht Handlungsbedarf

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Weitere Suizide bei Foxconn, Unternehmen sieht Handlungsbedarf
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Bis jetzt haben sich allein in diesem Jahr acht Angestellte des Auftragsfertigers Foxconn das Leben genommen, zuletzt stürzte sich am 25. Mai 2010 der 19-jährige Li Hai um 06.30 Uhr aus dem Fenster eines Firmengebäudes. Hinzukommen zwei missglückte Selbstmordversuche, insgesamt sind also zehn Personen betroffen. Delikat dabei, alle Suizid (-versuche) fanden in der chinesischen Anlage in Shenzhen statt. Menschenrechtler werfen dem Konzern immer wieder unlautere Arbeitsbedingungen vor; die Arbeitsschichten seien viel zu lang, die Bezahlung schlecht, die Arbeit müsse im Akkord erledigt werden und die Organisation sei schon militärisch gehalten. Laut zweier Foxconn-Mitarbeiter müssten die Arbeitnehmer an sechs Tagen die Woche zu jeweils zwölf Stunden arbeiten - also eine 72-Stunden-Woche -, die Atmosphäre sei "eng und erdrückend", verbale wie nonverbale Kommunikation verboten und das Tempo mörderisch.

Foxconn scheint sich diesem nun bewusst zu sein und greift hart durch. Alle Mitarbeiter wurden schriftlich dazu aufgefordert weitere Suizide zu unterlassen. Konkret heißt es in dem Schreiben: "Ich verspreche, mich oder andere niemals in einer extremen Form zu verletzen." Weiterhin erteilt man dem Unternehmen die Freiheit, sich bei "anormaler geistiger oder körperlicher Verfassung" in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen. Außerdem wurden die Firmengebäude mit Fangnetzten ausgestattet, die einen Todessturz verhindern sollen. Ob diese Maßnahmen wirklich fruchtbar sein werden, bleibt abzuwarten. Ohne das Problem bei der Wurzel zu packen und die Ursachen zu ergründen, wird es über kurz oder lang weitere Selbstmorde bei Foxconn geben.

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