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Einwohnermeldeämter geben Privatdaten an Dritte weiter

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Einwohnermeldeämter geben Privatdaten an Dritte weiter
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Das Datensammeln im digitalen Zeitalter scheint kein Ende zu nehmen. Nach Facebook, Google Street View und Co scheint nun selbst die öffentliche Hand ein eher locker anmutendes Verhältnis zu den privaten Daten der Bürger zu pflegen. So soll es einen regelrechten Handel mit Adressen und anderen empfindlichen Datensätzen geben, berichtet das ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO. "Es kommt schon vor, dass mit einer Anfrage 1000 Adressen vermittelt werden", teilte die zuständige Abteilungsleiterin im Bürgeramt Berlin, Klaudia Zurth, dem Magazin mit. Fünf bis fünfzehn Euro verlangen die zuständigen Behörden demnach für eine Adresse und geben diese auf Anfrage an teils dubios anmutende Firmen zu Werbezwecken weiter.

Nach aktuellem Kenntnisstand duldet das zuständige Bundesministerium die Weitergabe der Daten. Auf Nachfrage wurde jedoch mitgeteilt, man werde prüfen, inwieweit bei Melderegisterauskünften die beschriebenen Interessen der Allgemeinheit und des einzelnen Meldepflichtigen neu austariert werden müssen. Die Firma EURO-PRO, die Bonitätsprüfungen von Privatpersonen und Firmen anbietet, bestätigte den geschilderten Sachverhalt in Form einer schriftlichen Erklärung: "Anschriftenermittlungen werden beispielsweise durchgeführt, wenn Personen bzw. Firmen unbekannt verzogen sind." Der Konzern hatte zahlreichen Verbrauchern schriftlich mitgeteilt, dass man ihre Andresse ermittelt habe und diese an Firmen der "Versandhandels-, Versicherungs- und Telekommunikationsbranche" weitergeben werde.

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