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Das Errechnen von Bitcoins erfreut sich seit einiger Zeit einer zunehmenden Popularität. Das elektronische Geld verspricht eine begrenzte Anonymität, eine dezentrale Geldschöpfung und soll aufgrund einer begrenzten Menge an Bitcoins immun gegen Inflation sein. Diese Eigenschaften verhalfen dem System eine kurzzeitig mediale Aufmerksamkeit und eine treue Anhängerschaft, aber auch kontroverse Diskussionen um die möglichen Gefahren. Eine davon ist der Nachweis seines Eigentums über eine nur auf dem eigenen Rechner gespeicherten Datenbank. Während die Transaktionen in einer verteilten Datenbank gespeichert sind, muss sich der Nutzer um die Sicherheit der sogenannte "wallet.dat" selber bemühen. Verliert man diese oder wird sie gestohlen, so ist das eigene Geld fort.
Um auch ohne langwieriges Rechnen an Bitcoins zu kommen oder diese zu verkaufen gibt es im Netz diverse Dienste, bei denen man Bitcoins gegen echtes Geld umtauschen kann. Der polnische Dienst Bitomat.pl bietet dabei den Tausch gegen polnische Zloty an und hat es damit zum drittgrößten Dienst dieser Art gebracht. Zeitweise wechselten dort am Tag mehrere Tausend Bitcoins den Besitzer. Als der Betreiber jedoch den bei Amazon gehosteten Server umkonfigurierte, verlor er dabei alle gespeicherten Daten, auch die Bitcoin-Geldbörse. Da auch kein weiteres Backup vorhanden war, sind zumindest die bis dahin eingezahlten Bitcoins verloren. Der Datenverlust kam dabei offenbar durch eine Fehlbedienung zustande und ist aufgrund der Eigenschaften des Cloud-Service auch nicht von Amazon wiederherstellbar. Insgesamt wird der Verlust auf 17.000 Bitcoins geschätzt, was nach derzeitigem Wechselkurs etwa 160.000 Euro entspräche.
Ursprünglich sollte die Seite für diese Menge Bitcoins verkauft werden. Mittlerweile läuft der Dienst allerdings wieder, so dass sich Nutzer zumindest die Geldbeträge auszahlen lassen kann. Zudem hat man einen Fond eingerichtet, der einen Teil der verlorenen Bitcoins ersetzen soll. Auch wirbt man um neue Kunden. Dabei bleibt allerdings abzuwarten, wie groß das Vertrauen nach dem Vorfall ist.
Gleichzeitig gibt es auch noch eine weiteren Fall eines verschwundenen Bitcoin-Dienst. Seit dem 29. Juli ist auch der Anbieter MyBitcoin nicht mehr erreichbar. Hier konnten Nutzer ihre Bitcoins in sogenannte eWallets überweisen, mit denen dann ebenfalls bezahlt werden konnte. Wie groß der eventuelle Schaden wäre ist derzeit unklar, allerdings hätte der Betreiber durch das System zwangsläufig immer auch Zugriff auf die dort angelegten Geldbörsen seiner Kunden. Ob hier tatsächlich Betrug oder nur ein Service-Ausfall zu beklagen ist, bleibt aber wie auch beim anderen Dienst unklar.
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