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Um den Online-Musik-Streaming-Dienst Spotify nach Deutschland zu bringen, musste das schwedische Unternehmen einige Hürden auf sich nehmen. Seit Mitte März können Musik-Fans aber auch hierzulande auf legale Weise in den unbegrenzten Genuss von inzwischen über 16 Millionen Titel kommen - und das unter anderem auch kostenlos. Denn entgegen des Konkurrenten Simfy schränkt Spotify seine Free-User zeitlich nicht ganz so weit ein (6 Monate), ermöglicht dies aber ebenfalls durch Werbe-Banner im Player und in regelmäßigen Zeitabständen auch zwischen den Titeln in Form von Audio- oder Video-Werbung. Wer auf Werbung verzichten will, muss zahlen. Für den komplett Werbe-freien Musikgenuss werden knapp fünf Euro im Monat fällig. Wer noch einmal einen Fünf-Euro-Schein drauflegen kann, der kann Spotify auch mobil nutzen und seine Lieblings-Songs offline verfügbar machen. Zudem verspricht der Dienst dann eine höher Qualität von bis zu 320 kbit/s.
Den Dienst gibt es allerdings nicht erst seit 2012. Schon seit 2006 versuchen die Schweden immer mehr Nutzer für sich zu begeistern, was ihnen wohl jetzt auch gelungen sein dürfte. Wie die Kollegen vom Business-Insider in dieser Woche berichteten, habe man sechs Jahre nach der Gründung soviel an die Musik-Labels gezahlt, dass es weltweit für Platz 2 aller Dienste reichte. Platzhirsch ist und wird es wohl auch noch einige Zeit bleiben Apples iTunes. Denn mit den über 3,2 Milliarden US-Dollar, die Apple im Jahr 2011 an die Musik-Branche überwies, kann Spotify bei weitem noch nicht mithalten.
Spotify zeigt sich unterwies weiter optimistisch: "Wenn wir [Spotify] das aktuelle Wachstum an Nutzern beibehalten können, können wir iTuns in weniger als zwei Jahren überholen", sagte Spotify-Investor Sean Parker. Allein im letzten Monat nutzten über 23 Millionen Musik-Fans den Dienst der Schweden. Der Optimismus ist Spotify nicht abzustreiten, schließlich stagnieren die Download-Zahlen legaler Dienste schon seit Monaten und Spotify tut alles daran, seine Nutzerschaft weiter zu vergrößern.
Schon in der Vergangenheit des noch jungen Unternehmens konnte man mit wichtigen Partnerschaften und Kooperationen eine Vielzahl möglicher Nutzer erreichen. Auch wenn der Facebook-Zwang in den letzten Wochen weggefallen ist, ist das soziale Netzwerk ein gutes Beispiel hierfür und wohl auch der beste Schachzug des Unternehmens bislang gewesen: Nutzer können durch die Playlists ihrer Freunde zappen, erfahren was gehört wird und können ihre Lieblingssongs auf den blauen Seiten teilen. In den nächsten Wochen kommt eine weitere Partnerschaft hinzu, womit man nach Aussagen des Betreibers bis zu 700 Millionen weitere Nutzer erreichen könnte: Yahoo. Spotify wird seine Dienste hier in Yahoo! Music und Yahoo! Kino integrieren.
Der Hype um den Online-Musik-Streaming-Dienst ist damit also noch lange nicht beendet.