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Im derzeit laufenden Prozess zwischen Apple und Samsung haben die Anwälte von Apple ein 132-seitiges Dokument als Beweis eingebracht, dass den Einfluss des iPhones auf das Design von Samsung belegen soll. Das Dokument wurde von Samsung erstellt und sollte intern als Art Vorlage dienen, wie eigene Hard- und Software strukturiert sein sollte. Die Analyse wurde 2010 erstellt und greift mehrere Ebenen bei der Entwicklung eines Produktes auf. Darunter auch die Gestaltung des Homescreens, des Browsers sowie weiterer vorinstallierter Anwendungen. In den meisten Fällen lautet die Antwort der Samsung-Ingenieure, das eigene Produkt mehr in Richtung des iPhones zu entwickeln.
Samsung entgegnet, dass die komplette Industrie mit der Entwicklung der kapazitiven Displays eben diese Richtung eingeschlagen hat. Apple muss auch nachweisen, dass Samsung nicht nur bestimmte Design-Richtlinien verwendet, sondern diese auch einfach kopiert hat.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2012/ios-icon-comparison-rs.jpg link=images/stories/newsbilder/aschilling/2012/ios-icon-comparison.jpg alt=iOS-Patente gegen Samsung Icons]iOS-Patente gegen Samsung Icons[/figure]
Apple hat bereits einige Experten in den Zeugenstand berufen, die auf Basis des Dokuments eben diesen Zusammenhang auch herstellen konnten. Der Fokus lag dabei zunächst einmal auf der Software und dabei auf den verwendeten Icons. Bei einem ersten Treffen vor der Verhandlung, griff Apples Designerin Susan Kare nach einem Samsung-Gerät, obwohl sie ein iPhone in die Hand nehmen wollte. Sicher eine nette Anekdote, allerdings sollte eine Apple-Designerin in der Lage sein, die eigenen Produkte anhand anderer Kriterien zu erkennen. Die Aussage von Susan Kare vor Gericht war allerdings alles andere als eindeutig. Gewisse Anlehnungen an das eigene Design seien bei Samsung zu erkennen, doch über die zahlreichen Software-Versionen hinweg ändere sich das Bild immer wieder. Ein genereller Vorwurf könne also nicht gemacht werden.