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Nachdem Walt Disney gestern die Traditionsschmiede LucasArts geschlossenen hatte, droht innerhalb der Branche eine erneute Schließung. Die österreichische Elektromarktkette Niedermeyer, die im Foto-Geschäft groß wurde und seit vielen Jahren die Geschäfte für seinen Partner Cyperport in Österreich übernahm, muss Teile seines Geschäfts aufgeben. Der Insolvenz-Antrag wurde gestern wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Um das Ruder vielleicht doch noch herumreisen zu können, wurde ein Sanierungskonzept geschmiedet. Dieses sieht vor, dass von den derzeit 98 Filialen 53 geschlossenen werden sollen. 279 der rund 580 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren. Gleichzeitig will man seine Geschäfte nach dem Vorbild Apples und damit „erlebnisorientiert“ gestalten. Die verbleibenden Filialen sollen sich hauptsächlich in großen Einkaufszentren des Landes befinden. Zudem sei man in Gesprächen mit potentiellen Investoren.
Niedermeyer, das 1957 geründet wurde und in den 1990er-Jahren zahlreiche Fotogeschäfte aufkaufte, stand schon einmal kurz vor der Pleite. Bereits 2009 wurde das Unternehmen kräftig umstrukturiert und das Konzept neu ausgerichtet. Geklappt hat das wohl aber nicht, denn allein im letzten Geschäftsjahr brach der Umsatz um fast zehn Millionen Euro ein. Zudem beläuft sich die Passiva auf 28,8 Millionen Euro - Schulden, die Niedermeyer bei rund 840 Gläubigern hat. Als Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Georg Freimüller bestellt. Er forderte die Gläubiger auf, ihre Forderungen bis zum 23. Mai geltend zu machen. Zudem soll es am 17. April eine erste Gläubigerversammlung geben. Am 26. Juni soll dann endgültig darüber entschieden, ob die Geschäfte von Niedermeyer trotz der Insolvenz langfristig weitergeführt werden.
Cyperport hingegen ist in Deutschland weiter am Expandieren. Noch in diesem Jahr soll in Berlin die dritte Filiale eröffnen. Weitere sind in vielen Großstädten Deutschlands wie München, Köln oder Stuttgart in Planung.