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Die Übernahme des deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland durch Vodafone Deutschland steht vor dem Abschluss. Denn wie beide Unternehmen melden, hat der Telekommunikationskonzern insgesamt 10,7 Milliarden Euro geboten. Seitens Kabel Deutschland heißt es dazu offiziell, dass man das Angebot begrüße.
Im Detail sieht die getroffene Grundsatzvereinbarung vor, dass Vodafone je Aktie 84,50 Euro in bar zahlt. Zusätzlich verpflichte man sich, die derzeit für das Geschäftsjahr 2012/2013 vorgesehene Dividende in Höhe von 2,50 Euro zu zahlen. Damit wird Kabel Deutschland selbst mit 7,7 Milliarden Euro bewertet, zusätzlich müssen 3 Milliarden Euro für Dividenden eingeplant werden; der Börsenwert beläuft sich derzeit auf rund 5,6 Milliarden Euro. Von Seiten des Kabelanbieters heißt es, dass man das Übernahmeangebot begrüße. „Kabel Deutschland und Vodafone ergänzen sich ideal“, so der Vorstandsvorsitzende Adrian v. Hammerstein.
Durch den Zusammenschluss habe man die Chance, „der führende Telekommunikations- und TV-Anbieter in Deutschland zu werden und eine auf dem deutschen Markt einzigartige, schlagkräftige Kombination aus Festnetz und Mobilfunk zu schaffen“. Die Grundsatzvereinbarung sieht vor, dass Kabel Deutschland als Teil der Vodafone Gruppe selbstständig bleiben soll. Dadurch solle „die Marktpositionen beider Unternehmen durch die sich ergänzenden Produktportfolien gestärkt werden“, gleichzeitig soll das Privatkunden-Festnetzgeschäft aus der Verantwortung Vodafones zu Kabel Deutschland wechseln. Kommt die Übernahme wie geplant zustande, erhält Vodafone 8,5 Millionen zusätzliche Kunden.
Insgesamt würde sich der Umsatz dann auf gut 11,5 Milliarden Euro belaufen, generiert durch 32,4 Millionen Mobil-, 5,0 Breitband- und 7,6 Kabelfernsehkunden. Bis wann die Transaktion abgeschlossen werden soll, geht aus den Stellungnahmen nicht hervor, angestrebt soll aber eine schnelle Abwicklung sein. Ein Grund hierfür dürfte das Interesse des Kabel-Deutschland-Konkurrenten Liberty Global sein, der zuletzt insgesamt zwar nur 85 Euro pro Aktie geboten hatte, sein Angebot aber wohl noch nachbessern könnte. Abzuwarten bleibt letztendlich aber auch, ob die Aufsichtsbehörden der Übernahme in vollem Umfang zustimmen.