NEWS

Der Erfinder der Maus ist tot

Portrait des Authors


Der Erfinder der Maus ist tot
8

Werbung

Douglas Carl Engelbart galt als einer der Vordenker des modernen Computers, als Pionier der IT-Welt und nicht zuletzt als Erfinder der Computermaus. Am 2. Juli verstarb Douglas C. Engelbart im Alter von 88 Jahren in Kalifornien. Das gab seine Tochter in einer E-Mail an das Museum für Computer-Geschichte in Mountain View bekannt. Er sei bei schlechter Gesundheit friedlich eingeschlafen.

Engelbart trat zunächst in die Fußstapfen seines Vaters, den er schon im Alter von neun Jahren verlor, indem er in den Jahren 1942 bis 1948 Elektrotechnik an der Oregon State University studierte. Nach dem zweiten Weltkrieg entschloss sich der damals 27-Jährige, ein Zweitstudiengang in Ingenieurwissenschaft abzuschließen und promovierte nur drei Jahre später zu Gas-Plasma-Bildschirme.

Zu seinem späteren Lebenswerk kam Engelbart eher durch Zufall. In dem Artikel "As We May Think" aus dem Atlantic Mounthly-Magazin vom Juli 1945 stieß der ausgebildete Radartechniker auf den sogenannten Memex (MemoryExtender). Dabei handelte es sich um einen fiktiven Kompakt-Analog-Rechner, der als persönliches Werkzeug eingesetzt werden konnte. Diese Idee hinterließ bei Engelbart einen solch bedeutenden Eindruck, dass er die Verwirklichung dieser Konzeption zu einem Großteil seines Lebenswerkes machte.

Als es noch nicht einmal eine grafische Benutzeroberfläche gab, entwickelte er gemeinsam mit William English 1963 am Standford Research Institute die erste Version der Computermaus. Am 9. Dezember 1968 präsentierte er sein Bedienelement unter dem Namen "X-Y-Positions-Anzeiger für ein Bildschirmsystem". Für die Vorstellung nutzte er die Gelegenheit, vor mehreren Hundert Wissenschaftlern der IT-Branche auf der Fall Joint Computer Conference in San Francisco seine Idee auf einer großen Leinwand zu präsentieren. Der Anzeiger mit Drehknopf und einer Taste begeisterte das Fachpublikum.

In den späteren Jahren widmete sich er der grafischen Benutzeroberfläche, dem Hypertext und Netzwerken. Viel Kapital konnte Engelbart aus seinen wissenschaftlichen Arbeiten aber nie so richtig schlagen. Gerade einmal 40.000 US-Dollar brachte ihm die erste Computermaus, die er damals an Apple verkaufte, ein. Douglas Carl Engelbart hinterlässt vier Kinder und eine Ehefrau.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (8) VGWort