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Vor allem traditionelle Medienhäuser haben es dieser Tage nicht einfach: Sinkende Anzeigenerlöse und immer geringere Auflagenzahlen, lassen einige Verlage aufhorchen und zwingen selbst große Verlagshäuser wie den Axel Springer-Verlag zum handeln. Besonders hart getroffen hat es nicht nur die Verleger von Tageszeitungen. Auch die Computer-Presse steckt in einer tiefen Krise.
Während IDG vor wenigen Wochen nach 30 Jahren im Printgeschäft die Druckausgabe der „PCWorld“ in den USA einstellte und das Magazin seitdem nur noch online verfügbar ist, zog vor einem Jahr auch Axel Springer die Reisleine, indem man die Redaktion der „Computer Bild“ in eine eigene GmbH ausgliederte. Nun trifft es auch die Mitarbeiter des Fachverlags Weka Media Publishing. Die Redaktionen der Magazine „PCgo“, „PC Magazin“, „Internet Magazin“ und „Business&IT“ sollen deutlich verkleinert werden.
Die Redakteure sollen ab sofort die Aufgaben von Produktmanagern übernehmen und die inhaltliche Produktion durch „Dienstleister“ steuern. Zu diesen „Dienstleistern“ sollen neben freien Autoren auch „renommierte Blogger“ zählen. Von den derzeit 14 Journalisten sollen acht das Haus verlassen. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat seien bereits angelaufen. Trotzdem soll die Qualität der Magazine weiter hoch gehalten werden. Vielmehr verspricht man sich durch die drastische Restrukturierung seiner PC-Redaktionen eine größere Themenflexibilität für Trends, Innovationen und neue Publikationen. Das ließ zumindest die Unternehmensmitteilung verlauten.
Als Grund führt der Verlag den anhaltenden Wandel am Markt der PC- und IT-Presseerzeugnisse an, vor allem die stark gesunkenen Auflagenzahlen. Die am Freitag veröffentlichen Zahlen der IVW für das zweite Quartal 2013 ließen nichts Gutes verlauten. Das einstige Flaggschiff, die „PCgo“, verkaufte innerhalb dieses Zeitraums nur noch 105.656 Exemplare. Ein Jahr zuvor waren es noch zwölf Prozent mehr. Alleine in den letzten zwei Jahren ging die Auflage um über 20 Prozent zurück – im Zehnjahresrückblick sogar um fast 55 Prozent. Zu seinen Hochzeiten im Jahr 2003 verkaufte der Verlag 221.155 Exemplare. Auch das „PC Magazin“ musste im Laufe der letzten Jahre ähnliche Verluste hinnehmen. Zuletzt brachte der Verlag nur noch 91.668 Exemplare an den Mann. Die Neustrukturierung der vier Redaktionen soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.