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BMW stellt i3 für 35.000 Euro Ende Juli vor (Update)

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BMW stellt i3 für 35.000 Euro Ende Juli vor (Update)
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Das Thema Elektromobilität wird von deutschen PKW-Herstellern bislang eher stiefmütterlich behandelt. Zwar haben nahezu alle Unternehmen entsprechende Lösungen in Aussicht gestellt oder bereits am Markt, dabei handelt es sich in fast allen Fällen um konventionelle Modelle, die lediglich angepasst werden. Im Gegensatz dazu will BMW mit der i-Reihe Fahrzeuge anbieten, die von Anfang an auf den Antrieb per Akku ausgerichtet sind.

Den Anfang macht dabei der Viersitzer i3, der am 29. Juli offiziell vorgestellt werden soll. Schon jetzt ist aber klar, dass der knapp vier Meter lange Kleinwagen nach seinem Verkaufsstart im November eher kein Verkaufsschlager werden dürfte. Denn mit einem Preis ab 34.950 Euro wird der i3 deutlich mehr als gleichgroße, aber mit konventionellem Verbrennungsmotor ausgestattete Fahrzeuge kosten. Allerdings wird Käufern umfangreiche Technik geboten. So stehen 125 kW (170 PS) zur Verfügung, die Reichweite mit einer Akkuladung geben die Bayern mit 130 bis 160 Kilometern an; über verschiedene Fahrtmodi sollen allerdings auch 200 Kilometer möglich sein, zu den dann auftretenden Einschränkungen gibt es aber keine ausführlichen Informationen.

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Reicht dies nicht, kann der i3 auch mit dem sogenannten Range Extender REx geordert werden. Dabei handelt es sich um einen 25 kW (34 PS) starken Benzinmotor, der über einen dazugehörigen Generator den Akku während der Fahrt lädt. Auf diesem Weg soll die Reichweite um etwa 100 Kilometer verlängert werden. Geladen werden kann der 22-kWh-Energiespeicher an herkömmlichen Steckdosen, für eine volle Ladung sollen dem Hersteller zufolge etwa acht Stunden benötigt werden. Schneller geht es hingegen an speziellen Schnellladestationen. Hier werden 80 Prozent in circa 30 Minuten erreicht. Die Lebensdauer der Akku-Zellen - BMW setzt hier auf die Lithium-Ionen-Technik - soll durch ein Klima-System optimiert werden: Je nach Außentemperatur werden diese gekühlt oder beheizt.

Insgesamt entfallen auf den Akku 230 der insgesamt 1.200 Kilogramm. Dass das Leergewicht dennoch so gering ausfallen kann, liegt am für die Karosserie verwendeten Carbon in Kombination mit einem Leichtmetallrahmen. Im Vergleich zu herkömmlichen reinen Stahl- oder Aluminiumkonstruktionen kann das Fahrzeug so circa 300 Kilogramm leichter ausfallen, gleichzeitig erhöht es aber auch den Preis. Für diesen erhält der Besitzer aber gleichzeitig auch das nach eigenen Angaben weltweit erste vollvernetzte Elektromobil. Über ein verbauten Mobilfunkmodul mit SIM-Karte kann der Status des Fahrzeugs jederzeit überprüft und in Teilbereichen wie dem Laden des Akkus gesteuert werden. Darüber hinaus wird die Navigations-Software an die speziellen Bedürfnisse eines Elektromobils angepasst, eine Übersicht passender Ladestationen soll dabei nur der kleinste Teil sein.

Deutlich stärker an die meisten anderen Fahrzeuge mit E-Antrieb erinnern die Fahrleistungen: Während die Beschleunigung - 7,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h - mehr als ausreichend sein dürfte, dürfte die Höchstgeschwindigkeit für BMW-Verhältnisse eher gering sein. Denn hier ist bei 150 km/h Schluss. Weitere Details dürften dann in der kommenden Woche bekannt werden.

Update: Auf Nachfrage hat BMW gegenüber Hardwareluxx einige noch offene Fragen beantwortet. Hinsichtlich der vergleichweise teuren Karosserie wurden Bedenken aufgrund hoher Reparaturkosten ausgeräumt. Aufgrund der thermoplasitischen Beplankung würden anders als bei herkömmlicher Materialwahl einiger Arbeitsschritte beim Wiederherstellen entfallen, so Unternehmenssprecher Wieland Bruch. Deshalb gehe man davon aus, dass der i3 eine ähnliche Versicherungseinstufung wie das Modell 118 Diesel erhalten werde.

Aber auch zum Thema ConnectedDrive stand der Hersteller Rede und Antwort. So kann die verbaute SIM-Karte, die nicht austauschbar ist, alle Datenübertragungen für die vorhandenen Funktionen übernehmen. Kosten dafür fallen allerdings nicht an, eine lebenslange Flatrate sei im Gegensatz zu anderen BMW-Modellen bereits im Fahrzeugpreis enthalten. Die Anpassungen der Software an den i3 seien dabei so weitreichend, dass selbst der Status einzelner Ladestationen abrufbar ist. Ist eine solche belegt, wird automatisch nach Alternativen in Reichweite gesucht. Zudem ist die Fahrzeugreichweite jederzeit anhand einer ständig aktualisierten Kartendarstellung ablesbar, in die auch der jeweils gewählte Fahrmodus einfliesst. Letzte Details will BMW am kommenden Montag bekannt geben.

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