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Axel Springer trennt sich für 920 Millionen Euro von zahlreichen Printmarken

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Axel Springer trennt sich für 920 Millionen Euro von zahlreichen Printmarken
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Nach dem großen Umbau innerhalb der „Computer Bild“-Redaktion folgte heute beim Axel Springer-Verlag der nächste Knall: Der Konzern gab den Verkauf einer ganzen Reihe von Print-Produkten bekannt. Axel Springer wolle sich in den nächsten Jahren auf das Digital-Geschäft konzentrieren und gab deswegen jetzt einen Teil seines eigentlichen Kerngeschäfts an die Mediengruppe Funke ab. Zu den verkauften Titeln zählen nicht nur die „Bild der Frau“, das „Hamburger Abendblatt“ oder die „Berliner Morgenpost“, sondern auch die beiden Fernsehzeitschriften „Hörzu“ und „TV Digital“ und außerdem die angegliederten Zeitschriften „Funk Uhr“, „Bildwoche“ und „TV neu“ sowie die „Frau von heute“.

Alle Zeitschriften zusammen brachten Axel Springer im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von fast 515 Millionen Euro ein. Insgesamt setzte der Verlagsriese im letzten Jahr 3,3 Milliarden Euro um. Vor allem das „Hamburger Abendblatt“, die „Berliner Morgenpost“ und die „Hörzu“ sind noch immer wahre Goldgruben und zählen noch immer zu den führenden Medienmarken. Bei den TV-Zeitschriften ist allerdings in den letzten Jahren ein Abwärtstrend zu verspüren. Viele Leser wandern hier ins Internet ab.

Bei einem Kaufpreis von satten 920 Millionen Euro sollte für Funke in den nächsten Jahren aber auch der ein oder andere Euro bei rumkommen. Die Mediengruppe, die hinter der WAZ-Gruppe steht, erwirbt allerdings nicht nur die Print-Marken. Auch die dazugehörigen Online-Portale erscheinen bald unter neuem Dach.

Ihre Entscheidung begründeten die beiden Verlagshäuser damit, dass man sich zukünftig stärker auf seine „jeweilige strategische Ausrichtung“ konzentrieren wolle. Axel Springer verfolgt das Ziel, zum führenden Medienunternehmen in der digitalen Welt zu werden und wolle sich in Zukunft auf seine Stammmarken „Bild“ und „Welt“ konzentrieren; Funke hingegen will seine Aktivitäten im Print-Geschäft weiter ausbauen.

Der Mega-Deal muss allerdings noch von den Kartellbehörden abgesegnet werden, dann steht einem wirtschaftlichen Abschluss zum 1. Januar 2014 nichts mehr im Wege.