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Die Europäische Kommission hat nun ihren Plan für eine Reform des Kommunikationsmarktes innerhalb der Europäischen Union vorgestellt. Die Regelungen werden unter dem Namen „Vernetzter Kontinent“ geführt. Unter anderem enthalten sind dort Gesetze, die das Roaming in anderen EU-Staaten verbietet. Das bedeutet, dass alle Gespräche sowie SMS zu den Inlandstarifen geführt werden. Auch sollen die Nutzer die Wahl haben, mit welchem Mobilfunknetz sie im Ausland verbunden sein wollen, ohne die Sim-Karte wechseln zu müssen. Anrufe aus dem Mobilfunknetz sollen dann nur noch maximal 19 Cent pro Minute kosten. Auch soll das Blockieren und Drosseln von Netzinhalten respektive Datenvolumen verboten werden. Dies bedeutet im Grunde genommen eine „echte“ Flatrate. Mit dieser Regelung könnten die Netzanbieter einen Kompromiss mit den Kunden eingehen, in den zwar nicht die maximale Übertragungsrate der jeweiligen Technologie (Edge, HSPA+, LTE) zur Verfügung steht, jedoch ein unbegrenztes Datenvolumen. Die jeweiligen Unternehmen können jedoch weiterhin Managed-Services anbieten. Ein Beispiel dessen ist die Deutsche Telekom, die gegen Aufpreis ein unbegrenztes Volumen auf Musik-Streaming via Spotify bietet.
Auch für Festnetz bzw. DSL / Kabel – Kunden soll sich einiges ändern. So sollen Nutzer prüfen dürfen, ob die versprochene Datenrate auch an ihrem Anschluss anliegt und gegebenenfalls den Vertrag kündigen, wenn dies nicht der Fall ist. Für Auslandsgespräche innerhalb der EU sollen auch aus dem bzw. ins Festnetz die Inlandspreise des jeweiligen Anbieters gelten.
Neelie Kroes, zuständig für die Digitale Agenda, kommentierte ihren Gesetzesvorschlag so: „Das heute vorgeschlagene Gesetzespaket birgt großartige Neuigkeiten für die Zukunft des Mobilfunks und des Internets in Europa. Die Europäische Kommission sagt nein zu Roamingaufschlägen, ja zur Netzneutralität, ja zu Investitionen und ja zu neuen Arbeitsplätzen“
Die Vorstellung des Paketes wird morgen ab 12:30 hier als Live-Stream anzusehen sein.