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Standortschließung

Kritik an Microsoft wächst

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Kritik an Microsoft wächst
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Vor Kurzem erst wurde Microsoft zu einem der beliebtesten Arbeitgeber gekürt und landete in der Rangliste des Great-Place-to-Work-Instituts auf dem vierten Platz – hinter Google und zwei weiteren kleineren IT-Firmen. In Deutschland soll der Softwarekonzern aber Ärger mit seinen Beschäftigten haben. Das berichtet jetzt zumindest das Nachrichtenmagazin Spiegel Online. Laut Microsoft-Mitarbeitern sollen Beschäftigte zwischen 50 bis 60 Arbeitsstunden für den Konzern absolvieren. „Microsoft verstoße damit seit Jahren massiv gegen das Arbeitsrecht“, ließ ein Mitarbeiter Spiegel Online wissen. Zwar soll Microsoft auf Vertrauensarbeitszeit setzen, doch ehrgeizige Zielvorgaben sollen die Überstunden unausweichlich machen.

Die Betriebsräte in den Standorten Hamburg, Böblingen und Bad Homburg hatten sich deswegen vor einigen Wochen an den Software-Konzern gewandt und eine neue Arbeitszeitregelung gefordert. Wenig später gab der Software-Riese die Schließung der drei deutschen Standorte bekannt, machte aber deutlich, dass kein einziger Mitarbeiter vor die Tür gesetzt und seinen Arbeitsplatz verlieren werde. Vielmehr sollen die Mitarbeiter ins Homeoffice wechseln, da Heimarbeit eine flexiblere „Work-Life-Balance“ und den Mitarbeitern eine bessere Arbeitszeiteinteilung ermögliche. Laut Microsoft soll ein Großteil der Mitarbeiter schon vom heimischen Büro aus arbeiten.

Manche Microsoft-Beschäftigte halten diese Argumente allerdings für verfälscht und kritisieren die Standortschließungen, von der rund 500 der 2.700 Mitarbeiter des Software-Konzerns in Deutschland betroffen sind. Sie werfen dem Unternehmen vor, die unbequemen Betriebsräte loswerden zu wollen. Für Ärger sorgt zudem die Tatsache, dass Microsoft für die drei Standorte künftig kleinere Büroräume für Treffen mit Kunden anmieten wolle. Den Mitarbeiter-Aussagen zufolge sollen dort aber nie mehr als vier Mitarbeiter beschäftigt werden, da man erst ab fünf Beschäftigten einen Betriebsrat bilden könne.

Microsoft weist die Kritik der Mitarbeiter aber zurück. Auf Anfrage von Spiegel Online ließ Unternehmenssprecher Thomas Mickeleit wissen, dass es sich bei den drei Standortschließungen um eine strategische Entscheidung handelt. Microsoft wolle sich künftig auf München, Köln und Berlin konzentrieren. Kosten sparen oder gar unliebsame Betriebsräte loswerden, wolle man nicht, vielmehr den Mitarbeitern flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen.

Die Mitverträge in Bad Homburg und Hamburg sollen 2014 bzw. 2015 auslaufen. Der in Böblingen sogar schon zum Jahreswechsel.

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