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Seit Monaten versucht Verdi für die rund 9.000 Amazon-Beschäftigten in den neun deutschen Versandzentren einen Tarifvertrag auszuhandeln, der die Löhne und Gehälter auf das übliche Niveau des Versand- und Einzelhandels hievt. In Leipzig und Bad Hersfeld legten in diesem Jahr deshalb schon mehrere hundert Streik-Teilnehmer ihre Arbeit nieder, um den Druck auf den weltweit größten Online-Versandhändler zu erhöhen. Da das US-Unternehmen keinen einzigen Schritt auf die Gewerkschafter zugeht, erhöhen diese jetzt den Druck. Während der Adventszeit sollen zahlreiche Weihnachtspakete in den Standorten einfach liegen bleiben. Verdi kündigte massive Streiks an.
Die Beschäftigten wollen die Auslieferung von Paketen bei Amazon massiv behindern, erklärte Verdi-Vertreter Heiner Reimann gegenüber dem Online-Magazin Focus. Zahlreiche Mitarbeiter sollen ihre Arbeit in Bad Hersfeld und Leipzig niederlegen. Die beiden Verteilerzentren sind die ältesten und größten von Amazon in Deutschland. Insgesamt werden dort über 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. Allein in Leipzig sollen über 10.000 Pakete am Tag verarbeitet werden. Der Frust bei den Mitarbeitern soll sogar so groß sein, dass sie ihre Arbeit am liebsten bis Heiligabend niederlegen wollen würde, um Amazon endlich zu ernsthaften Verhandlungen zu zwingen. Die Streiks in den beiden Zentren stehen fest, ob sich allerdings noch weitere Niederlassungen den Plänen anschließen werden, ist offen. Das Lager in Rheinberg soll ebenfalls bestreikt werden.
Amazon reagierte laut dem Nachrichtenmagazin sehr gelassen und teilte mit, dass man auf die Streikankündigungen gut vorbereitet sei und man seine Kunden weiter zufriedenstellen können wird. Über 14.000 Saisonkräfte soll Amazon für das Weihnachtsgeschäft einstellen.