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Laut dem IT-Branchenverband Bitkom, der sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie der Industrie- und Handelskammern stützt, ist die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik an deutschen Hochschulen um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Über 33.700 Schulabgänger schrieben sich für das Wintersemester 2013/14 für das Fach Informatik an. Zählt man die Studienfachwechsler hinzu, steigt die Zahl der Informatik-Studenten im ersten Semester auf über 52.000. Damit konnte das in den Jahren 2011 und 2012 erreichte Rekordniveau nochmals gesteigert werden. Der Studiengang Informatik bleibt das drittstärkste Fach an deutschen Hochschulen. Nur die Wirtschaftswissenschaften und der Maschinenbau zählen mehr Studierende und Studienanfänger, so der Hightech-Verband.
Zwar blieb die Quote der Abbrecher im Vergleich zu den Jahren zuvor stabil, doch liegt diese noch immer bei fast 50 Prozent. Etwa jeder zweite Informatik-Student bricht sein Studium ab oder entscheidet sich für ein anderes Fach. Im vergangenen Jahr wurden nach Bitkom-Berechnungen nur rund 17.000 Hochschulabsolventen aus den IT-Disziplinen auf den Arbeitsmarkt entlassen.
Ob Universität oder Fachhochschule spielt bei den Erstsemestern keine Rolle. Sie teilten sich nahezu gleich auf die beiden Hochschultypen auf. Ebenfalls identisch geblieben ist der Frauenanteil. Dieser betrug im Wintersemester 2012/13 21,2 Prozent. Unter den aktuellen Erstsemestern erreicht der Anteil knapp 22 Prozent. Bitkom-Präsident Dr. Dieter Kempf freut sich zwar über die leicht positive Entwicklung der Frauenquote, ist aber der Meinung, dass die Bemühungen, noch mehr Frauen für die Hightech-Branche zu gewinnen, nicht aufgegeben werden sollten.
Auch die Zahl der Auszubildenden steigt
Ebenfalls positiv entwickelte sich die Zahl die Auszubildenden, die sich für einen IT-Beruf entschieden haben. Im Ausbildungsjahr 2013/14 unterschrieben erstmals wieder über 40.000 Schulabgänger einen Ausbildungsvertrag innerhalb der IT-Branche. Allein im September standen 14.050 Bewerbern 12.532 gemeldete Stellen gegenüber. Damit kamen auf eine Stelle 1,1 Bewerber, was in etwa dem Wert für den gesamten Ausbildungsmarkt in Deutschland entspricht. Besonders beliebt unter den IT-Auszubildenden war in diesem Jahr die Ausbildung zum Fachinformatiker. Hier unterschrieben mit 10.327 Berufseinsteigern 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr einen Vertrag. Die kaufmännischen IT-Berufe mussten hingegen ein Minus von 3,3 Prozent verspüren, wohingegen die IT-Systemelektroniker gar einen Rückgang von rund 9,6 Prozent verkraften mussten. Der Gesamtzuwachs an IT-Azubis sei gegenüber aber dem Vorjahr um 1,7 Prozent gewachsen.
Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern entwickelt sich der IT-Standort Deutschland in Sachen Nachwuchs prächtig. In anderen Ländern Europas ist ein rückläufiger Trend zu verspüren. Der Anteil der Informatik-Absolventen von deutschen Hochschulen an allen Absolventen in den 27 EU-Staaten betrug im Jahr 2000 noch 7,8 Prozent. 2011 waren es knapp 15 Prozent - mit weiter steigender Tendenz.
In Zukunft wieder sinkende Zahlen
Der Jahrgang 2013 könnte nach Einschätzungen des Bitkom-Verbandes aber der anfängerstärkste für längere Zeit bleiben, denn die Zahl der bundesweit etwa 513.000 Schulabsolventen, die über eine Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulzugangsberichtigung verfügen, werde man aufgrund der Doppeljahrgänge in einigen Bundesländern in den nächsten Jahren nicht mehr erreichen.