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Mehrere deutsche Online-Werbevermarkter wollen juristisch gegen das hinter Adblock Plus stehende Unternehmen Eyeo GmbH vorgehen. Die Software, die bereits auf Millionen PCs die Einblendung von Werbung unterbindet, steht seit Monaten in der Kritik.
Grund hierfür ist eine Whitelist, in die sich Unternehmen einkaufen können. Auf diesem Wege werden die entsprechenden Anzeigen als „akzeptabel“ eingestuft und - falls der Nutzer dies aktiviert - trotz Werbeblocker angezeigt. Damit, so die Vermarkter, zu denen Sevenone Media (ProSiebenSat.1), IP Deutschland (RTL) und Axel Springer Media Impact gehören, würde Eyeo den Wettbewerb behindern, auch der Begriff Wegelagerei wird verwendet. Ob in den Klagen, die derzeit vorbereitet werden, weitere Vorwürfe enthalten sind, ist unklar.
Gleiches gilt für den möglichen Ausgang der Verfahren. Denn bereits im vergangenen Jahr scheiterte Sevenone Media mit einer Klage gegen Eyeo. Die Motivation hinter dem juristischen Vorgehen ist klar: Durch die hohe Verbreitung von Adblock Plus wird die Darstellung von Werbung unterbunden, Vermarktern und Seitenbetreibern entgehen damit hohe Umsätze. Allerdings will man es nicht nur bei Klagen belassen, sondern auch auf anderem Wege gegen Werbeblocker vorgehen. Laut Focus entwickeln die Vermarkter derzeit eine Software, die bei aktivierter Werbeunterdrückung auch die eigentlichen Seiteninhalte nicht anzeigt.
Damit dürfte im Streit zwischen Internet-Nutzern auf der einen und Seitenbetreibern und Vermarktern auf der anderen Seite eine neue Runde gestartet werden.