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WhatsApp-Übernahme durch Facebook soll von der EU geprüft werden

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WhatsApp-Übernahme durch Facebook soll von der EU geprüft werden
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Die bereits vor eineinhalb Monaten von den US-Behörden genehmigte Übernahme von WhatsApp durch Facebook ist noch immer nicht abgeschlossen. Denn wie das Wall Street Journal aus zuverlässiger Quelle erfahren haben will, steht eine Untersuchung durch die EU-Kommission unmittelbar bevor.

Diese soll aber nicht von sich aus Bedenken angemeldet haben, stattdessen habe sich Facebook an die Wettbewerbshüter gewendet, um den Abschluss der Übernahme schneller zu erreichen. Hintergrund sind dem Wirtschaftsportal zufolge Einwände mehrerer europäischer Mobilfunkanbieter, die bei den jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden Einwände gegen den Kauf von WhatsApp erhoben haben.

Es bestehe der Verdacht, so die Unternehmen, dass Facebook nach der Übernahme eine marktbeherrschende Position im Bereich der Instant-Messenging-Dienste erreichen könne. Laut Beobachtern würde der Druck auf die Mobilfunkanbieter möglicherweise weiter wachsen. Denn schon seit geraumer Zeit sinken deren Einnahmen durch den Versand von SMS, die Bedenken könnten deshalb weniger kartellrechtlicher Natur sein, sondern eher auf rein wirtschaftlichen Bedenken beruhen.

Federführend sollen vor allem Anbieter aus Spanien, dem Vereinigten Königreich und Zypern sein, öffentlich äußern wollten sich bislang aber weder die Provider noch die nationalen Wettbewerbshüter.

Sollte es sich tatsächlich um Bedenken aus drei verschiedenen EU-Staaten handeln, würde dies Facebook in die Karten spielen. Denn sobald mindestens drei nationale Kartellbehörden Überprüfungen einleiten, kann die EU Kommission diese übernehmen. In einem solchen Fall würde eine zentrale Entscheidung für alle Mitgliedsstaaten gelten, auch müssten nicht drei oder mehr Entscheidungen abgewartet werden. Darüber hinaus sprechen bisherige Urteile der Kommission für Facebook. Denn im Zuge der Übernahme von Skype durch Microsoft urteilte man in Brüssel, dass es aus wettbewerbsrechtlicher Sicht keinen getrennten Instant-Messenger-Markt gebe, lediglich einen Gesamtkommunktionsmarkt.

Von Seiten der Mobilfunkanbieter muss sich die EU-Kommission aber schon jetzt Kritik gefallen lassen. Diese, so ein Manager der spanischen Telefonica, würde in dieser Angelegenheit viel zu zögerlich agieren.

Quellen und weitere Links

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