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Apples teuerste Übernahme der Unternehmensgeschichte sorgt weiter für Schlagzeilen. Denn auch nachdem Tim Cook zwischenzeitlich im Interview mit re/code die wichtigsten Fragen rund um den Kauf von Beats Electronics beantwortet und die dahinterstehende Motivation erläutert hat, rätseln Branchenkenner, wofür die 3 Milliarden US-Dollar tatsächlich ausgegeben werden.
Cook selbst hatte erklärt, dass es weniger um die Hardware wie Lautsprecher, sondern eher um den Streaming-Dienst Beats Music sowie die Fähigkeiten der Führungspersonen gehe, die künftig für Apple tätig sein werden. Dem Wall Street Journal zufolge hätte man dann aber eine viel zu hohe Summe für Beats Music geboten. Denn aus zuverlässiger Quelle will man erfahren haben, dass 0,5 der 3 Milliarden US-Dollar für das Streaming-Angebot bestimmt sind. Im Vergleich zum aktuell populärsten Anbieter Spotify wäre ein Beats-Abonnent damit fünfmal so wertvoll.
Denn während Spotifys Wert aktuell auf 4 Milliarden US-Dollar bei 10 Millionen zahlenden Kunden geschätzt wird, erreicht Beats Music gerade einmal 250.000 Nutzer mit kostenpflichtigem Account. Dies bedeutet im Umkehrschluss: Für Beats’ Streaming-Sparte hätten lediglich 100 statt 500 Millionen US-Dollar geboten werden dürfen. Was den tatsächlich bezahlten Preis so in die Höhe getrieben hat, bleibt weiterhin unklar. Denn auch aus technologischer Sicht bietet Beats Music keine gravierenden Besonderheiten, nach Alternativen soll Apple sich zudem nicht bemüht haben. Wie weiter berichtet wird, hätte es zu keinem Zeitpunkt Verhandlungen mit Spotify gegeben. Dabei hätte man mit der Übernahme des schwedischen Unternehmens nicht die Rechte für einen umfangreicheren Musikkatalog, sondern auch das 40-zigfache an zahlenden Nutzern und eine plattformübergreifende Software erhalten.