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Crytek weist Berichte über finanzielle Probleme zurück

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Crytek weist Berichte über finanzielle Probleme zurück
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Am vergangenen Samstag berichtete das Fachmagazin Gamestar in einem Bezahl-Artikel darüber, dass das Frankfurter Entwicklerstudio Crytek im April 2014 womöglich kurz vor der Insolvenz gestanden habe. Die weltweit rund 800 Arbeitsplätze der Spieleschmiede seien aber kurzfristig durch eine Finanzspritze gerettet worden. Trotzdem soll der Konzern, der im Frühjahr 2004 mit Far Cry bekannt wurde, noch lange nicht gerettet sein.

Als Gründe für die plötzliche Insolvenz führte das Magazin unter anderem schlechte Verkaufszahlen des Xbox-One-Exklusivtitels „Ryse: Son of Rome“ an, für das die Spieleschmiede angeblich eine Reihe von zusätzlichen Entwicklern einstellen musste, um das Spiel überhaupt noch rechtzeitig fertigzustellen. Aber auch die Verkaufszahlen von Crysis 3 sollen hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein, genau so wie das Free-To-Play-Geschäft unter anderem mit dem Shooter „Warface“.

Der wachsende Druck im Lizenzgeschäft rund um die Cry-Engine durch Konkurrenten wie der Unreal- oder Unity-Engine dürften ihren Teil ebenfalls dazu beigetragen haben. Zudem sollen strategische Probleme die plötzliche Insolvenz-Drohung im vergangenen Monat herbeigeführt haben. Crytek setzte in den letzten Monaten stark auf Expansion, kaufte mehrere Entwicklerteams auf, eröffnete zusätzliche Standorte in verschiedenen Ländern und erwarb neue Lizenzrechte. Intern soll es zu verspäteten Gehaltszahlungen gekommen sein.

Gegenüber Golem hat sich Crytek nun auf Nachfrage über die finanziellen Probleme geäußert und den Bericht von Gamestar zurückgewiesen: "Entgegen der Darstellung in einigen Medien, die einen Artikel der Gamestar aufgegriffen haben und den der Gamestar vorliegenden Informationen, handelt es sich, wie im Artikel dargestellt, um Gerüchte, die wir dementieren. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Entwicklung und Vermarktung von Cryengine, Warface, Homefront: The Revolution, Hunt, Arena of Fate, für die wir erst kürzlich auf der E3 außerordentlich positive Resonanz seitens der Fachpresse und Spieler erhalten haben." so das Unternehmen.

Unabhängig davon und unabhängig vom Gamestar-Bericht, mehren sich aber auch andernorts Gerüchte über die mangelnde Zahlungsbereitschaft Cryteks. Demnach wollen die Redakteure von Eurogamer im Rahmen der diesjährigen E3 in Los Angeles erfahren haben, dass Crytek-Angestellte in Sofia bereits seit zwei Monaten auf ihre Gehälter warten. Auch den Kollegen in Großbritannien soll es laut Kotaku nicht viel besser ergehen.

Eine Insolvenz der Spieleschmiede Crytek wäre ein herber Rückschlag für die deutsche Spieleindustrie.

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