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Abseits des sonst üblichen Medienrummels hat wohl ein weiteres junges Internet-Unternehmen seinen Besitzer für einen Milliarden-Betrag gewechselt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf einen Bericht des Wall Street Journals sowie aus Kreisen der Finanzbranche erfahren haben will, soll die Fernwartungssoftware Teamviewer für 1,1 Milliarden US-Dollar bzw. 800 Millionen Euro vom Finanzinvestor Permira übernommen worden sein. Die Transaktion soll bereits am morgigen Dienstag abgeschlossen sein.
Teamviewer, das 2005 im süddeutschen Göppingen gegründet wurde, war bisher im Besitz des Software-Herstellers GFI, der Wartungssoftware für kleine und mittlere Unternehmen herstellte und sich selbst als Markführer auf diesem Gebiet bezeichnet haben soll. Nach Angaben des Unternehmens soll Teamviewer auf mehr als 500 Millionen Rechnern und mobilen Geräten installiert und von mehr als 130 Millionen Nutzern in 100 Ländern verwendet werden. Die Software gibt es nicht nur für Windows oder Mac OS X und Linux, sondern auch für Android, iOS und Windows Phone. Für Privatanwender ist Teamviewer kostenlos, Unternehmen müssen eine kostenpflichtige Lizenz erwerben.
Den Informationen zufolge soll Permira seine Wachstumspläne mit der Übernahme in die Tat umsetzen. Künftig will das Unternehmen eine breitere Kundenbasis in Westeuropa, Nordamerika und in Schwellenländern erschließen. Bereits in der Vergangenheit hatte Permira IT-Unternehmen aufgekauft, zuletzt den Softwareanbieter Genesys.
Die angeblichen 1,1 Milliarden US-Dollar für Teamviewer soll sich das Unternehmen aus einem kürzlich geschlossenen Fonds, für den man 5,3 Milliarden Euro bei Anlegern eingesammelt hatte, holen. Mitfanziert werden sollen darüber unter anderem auch die Beteiligung am deutschen Chemieanbieter CABB.
Auf der Webseite von Teamviewer findet man keine einzige Zeile über den Wechsel des Eigentümers. Permira veröffentlichte jedoch bereits Anfang Mai eine Pressemitteilung, in der man über die Übernahme informierte. Große Wellen geschlagen hatte das Thema damals allerdings nicht.