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Vor knapp anderthalb Jahren startete Google in Teilen der USA seinen eigenen Lieferdienst Shopping Express. In Städten wie New York, Los Angeles oder San Francisco können seitdem Produkte von regionalen Anbietern bestellt und nach Hause geliefert werden. Damit lassen sich beispielsweise Lebensmittel oder Kosmetika vom nahegelegenen Supermarkt bequem nach Hause liefern.
Ausgeliefert wird über ein eigenes Netzwerk aus Fuhrpark und Fahrer, die die Produkte beim Händler abholen und direkt zum Shopping-Express-Kunden ausliefern. Unter den Partnern sind große Einzelhandelsketten wie Toys R US, Staples, Guitar Center, Target oder Whole Foods. Für jede einzelne Ladenbestellung fallen 4,99 US-Dollar Liefergebühren an. Umfasst eine Bestellung Produkte aus zwei verschiedenen Geschäften, werden folglich 9,98 US-Dollar fällig. In den ersten sechs Monaten verzichtete Google jedoch auf diese Gebühr. Bestellt wird über die Webseite von Google Shopping Express. Die Lieferung soll meist noch am selben Tag, spätestens aber am darauffolgenden Arbeitstag beim Kunden ankommen.
Wie das Onlinemagazin Re/code.net unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen berichtet, soll Google seinen Lieferdienst kräftig ausbauen und deswegen etwa eine halbe Milliarde US-Dollar investieren, um Shopping Express in allen Teilen der USA verfügbar zu machen. Zwar wollte Google die genaue Investitionssumme nicht bestätigen, jedoch soll Tom Fallows, Leiter von Google Shopping Express, bestätigt haben, dass man in den nächsten Wochen und Monaten viel Geld in den Dienst investieren wird. „Sie können davon ausgehen, dass wir da eine Menge Geld reinstecken werden und bereit sind, die Investition auf Dauer aufrechtzuerhalten.“, so der genaue Wortlaut Fallows.
Mit dem Ausbau seines eigenen Lieferdienstes will Google nicht nur den Einzelhandel als Verbündeten bestärken und in Konkurrenz zu Amazon und Co. treten, sondern vor allem auch seine eigenen Interessen verfolgen. In Zukunft sollen die eingeblendeten Anzeigen innerhalb der Suchmaschine Nutzern und Anzeigenkunden einen höheren Mehrwert bieten. Seit nun mehr als fünf Jahren soll Google Verbrauchern Anzeigen zu lokal erhältlichen Produkten anzeigen, diese könnten jedoch nicht direkt bestellt werden. Das soll sich mit dem Ausbau von Google Shopping Express ändern.
Für jede Bestellung soll Google nicht nur die fällige Gebühr erhalten, sondern auch eine Provision im einstelligen Prozentbereich einstreichen. Zudem könnte es laut Re/code.net ein Abo-Modell nach Vorbild von Amazon Prime geben. Wie hoch die Jahresgebühr ausfallen dürfte, ist nicht bekannt. Für Amazon Prime bezahlt man in den USA 99 US-Dollar im Jahr. Auf ähnlichem Niveau sollte sich dann auch Google bewegen.