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Verkauf, Abspaltung oder Börsengang

Metro prüft drei Optionen für Media-Saturn

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Metro prüft drei Optionen für Media-Saturn
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Europas größter Elektromarktkette Media-Saturn stehen nicht gerade rosige Zeiten bevor. Die Online-Konkurrenz ist riesig, die Gewinne fallen und die Umsätze stagnieren. Während der Umsatz der inzwischen 950 Märkte seit 2010 bei etwa 21 Milliarden Euro verharrte, fiel das operative Ergebnis der Kette im gleichen Zeitraum von 625 auf zuletzt 256 Millionen Euro.

In einem Interview mit dem Handelsblatt sagte Erich Kellerhals, Mitgründer und Miteigentümer von Media-Saturn: „Wenn wir keine Lösung finden, geht es mit Media-Saturn weiter bergab.“ Gleichzeitig drängt er auf eine Lösung des nun schon seit mehr als drei Jahre anhaltenden Machtkampfs zwischen ihm und der Metro-Gruppe, die rund 78 Prozent an Media Saturn hält: „Wir müssen einen Weg finden, den alle gehen können und wollen: Metro-Aktionäre, Metro-Vorstand und meine Familie.“ Kellerhals hält 21,62 Prozent der Media-Saturn-Holding und besitzt ein weitreichendes Vetorecht, das den Metro-Konzern als Mehrheitsaktionär das Leben schwer machen kann.

Einem Medienbericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge soll der Handelskonzern nun drei Optionen prüfen wollen: Die eines Verkaufs, eines Börsengangs oder die einer Abspaltung der Tochter. Um die Alternativen auszuloten, soll der Konzern die Deutsche Bank mit an den Berater-Tisch geholt haben. Erich Kellerhals hingegen soll seit Ende 2013 mit Morgan Stanley zusammenarbeiten. Die zerstrittenen Parteien seien beide an einer Einigung interessiert. Treffen zwischen Convergenta, der Investmentfirma des 74-Jährigen Kellerhals, und der Metro Group sollen für die nächsten Wochen anstehen.

Dem Bericht zufolge, der sich auf vertraute Personen stützen soll, könnte Metro ihre Anteile an Kellerhals verkaufen. Da der Wert von Media-Saturn derzeit auf etwa fünf Milliarden Euro taxiert wird – andere Schätzungen sprechen sogar von rund zehn Milliarden Euro – würde man auf die Hilfe eines weiteren Investors angewiesen sein. Im Januar 2013 verkaufte Media-Saturn-Mitgründer Leopold Stiefel seinen Anteil in Höhe von 2,97 Prozent an die Metro und nahm dafür rund 230 Millionen Euro entgegen. Zudem hatte Metro in der Vergangenheit immer wieder betont, an Media-Saturn festhalten zu wollen. Alternativ könnten die Düsseldorfer auf einen Spin-Off setzen, Media-Saturn aus der Metro-Gruppe ausgliedern und zu einer eigenständigen Unternehmung machen. Ein Börsengang soll nach Informationen Bloombergs ebenfalls denkbar sein.

In den kommenden Wochen könnte eine Lösung ausgearbeitet werden.

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