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In den letzten Wochen und Monaten präsentierte die japanische IT-Industrie zahlreiche negative Schlagzeilen. Darunter das Aus für Plasmafernseher bei Panasonic in Verbindung mit zahlreichen Entlassungen, aber auch das Ende der Vaio-Sparte sowie erst kürzlich die Bekanntgabe, dass Sonys Smartphone-Geschäft tiefrote Zahlen schreibt. Ein Stück weit Außen vor war lediglich Toshiba, zumindest bislang. Denn auch das 1939 gegründete Unternehmen muss sich nun den veränderten Bedienungen des PC-Marktes stellen.
Gelingen soll dies durch eine Umstrukturierung der entsprechenden Sparte, die die Streichung von 20 Prozent - etwa 900 Mitarbeiter sind betroffen - der dazugehörigen Arbeitsplätze vorsieht. Überflüssig werden die Stellen, da Toshiba große Teile des Endkundengeschäfts (B2C) aufgeben will. Dies betrifft nicht nur die Verkleinerung der Produktpalette, sondern auch diverse, nicht näher genannte Märkte, auf denen man vor allem mit B2C-Produkten aktiv ist.
Als Begründung nennt der Konzern die starke Abhängigkeit des B2C-Geschäfts von Stückzahlen, ausreichend hohe Margen bietet der Verkauf von günstigen Notebooks scheinbar nicht. Doch nicht nur Geräte sollen gestrichen werden: Durch den Rückzug von nicht profitablen Regionen soll auch die Zahl der Vertriebsniederlassungen gesenkt werden. Von den derzeit 32 Standorten sollen bis zu Ende des Geschäftsjahres 2014 nur noch 13 übrig bleiben; Details fehlen bislang.
Das Aus für die PC-Sparte sollen all diese Maßnahmen jedoch nicht bedeuten, anders als beispielsweise Sony will man weiterhin Systeme anbieten - allerdings verstärkt für Geschäftskunden (B2B). In diesem Bereich wird man in den kommenden Monaten weitere Neuheiten entwickeln und präsentieren, vom Tablet bis hin zur Workstation. Zeitgleich soll das Geschäft rund um das Internet of Things (IoT) ausgebaut werden. Hier will man von der eigenen Erfahrung in den Bereichen Sicherheit, Funk- und Speichertechnik profitieren. Den Schwerpunkt für IoT sieht man dabei in sozialer Infrastruktur, Cloud-Technik, im Gesundheitswesen sowie bei Haushaltsgeräten. Langfristig soll das IoT-Geschäft so erfolgreich sein, dass man unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg der PC-Sparte wird. Früchte soll der Umbau schon früh tragen. Denn bereits im Geschäftsjahr 2016 soll das B2B-Geschäft für mehr als 50 Prozent aller Umsätze verantwortlich sein.
Noch völlig unklar ist, welche Auswirkungen die Veränderungen für Deutschland haben werden. Zwar will Toshiba vor allem in den Industriestaaten an seinen B2C-Aktivitäten festhalten, gerade hierzulande sind jedoch vor allem die günstigen, und damit renditeschwachen, Notebooks im Handel anzutreffen. Eine Stellungnahme seitens Toshiba Deutschland gibt es hierzu noch nicht.