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Der einstige Branchenprimus in Sachen Online-Werbung konnte im dritten Geschäftsquartal 2014 seinen länger anhaltenden Umsatz-Rückgang erstmals wieder stoppen und übertraf dabei auch noch seine eigenen Prognosen. Wie Yahoo am heutigen Mittwoch bekannt gab, konnte der Konzern im dritten Jahresviertel einen Umsatz von 1,094 Milliarden US-Dollar verbuchen und diesen damit im Jahresvergleich von 1,081 Milliarden US-Dollar um gut ein Prozent steigern. Zuvor war Yahoo von einem Umsatz in Höhe von etwa 1,06 Milliarden US-Dollar ausgegangen.
Viel deutlicher konnte der Konzern seinen Quartalsgewinn steigern. Strich man im dritten Quartal noch etwa 297 Millionen US-Dollar ein, stehen ein Jahr später satte 6,8 Milliarden US-Dollar in den Büchern. Der Grund für den gewaltigen Gewinnanstieg ist ein erfolgreicher Börsengang des chinesischen Online-Riesen Alibaba. Yahoo hatten einen Teil seiner Beteiligung an Alibaba zu Geld gemacht, hält aber noch immer rund 15 Prozent am Unternehmen. Insgesamt konnte der Konzern rund 6,3 Milliarden US-Dollar einstreichen. Doch auch ohne diesen Sonderposten kletterte das operative Ergebnis leicht nach oben. Yahoo verbuchte im dritten Quartal 2014 einen operativen Gewinn in Höhe von 543 Millionen US-Dollar. Ein Jahr zuvor waren es noch 358 Millionen US-Dollar.
Anzeigen-Geschäft schwächelt weiter
Trotzdem hat der einstige Markführer von Online-Anzeigen noch immer in seinem Kerngeschäft zu kämpfen und spielt im Vergleich zu den neuen Platzhirschen Google und Facebook, die mit einem gewaltigen Wachstum auf sich aufmerksam machen, eine eher untergeordnete Rolle. Trotzdem gibt es auch hier einen kleinen Lichtblick, denn erstmals nannte man konkrete Zahlen, was den zukunftsträchtigen mobilen Markt anbelangt. Hier meldete Yahoo einen Umsatz von 200 Millionen US-Dollar für das dritte Geschäftsquartal 2014. Bis Ende des Jahres sollen sich die Erlöse aus dem mobilen Anzeigengeschäft auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar für das Gesamtjahr anhäufen.
Hierfür hatte Yahoo in den letzten Monaten zahlreiche Internet-Firmen übernommen, um sein Anzeigengeschäft zielgenauer ausrichten zu können. Mit neuen Inhalten und Funktionen will man weitere Nutzer und damit Bannerplätze für sich gewinnen. Insgesamt macht das Geschäft mit Werbeanzeigen etwa 40 Prozent des gesamten Konzernumsatzes aus, schwächelte jedoch weiter und ging um rund fünf Prozent zurück. Dafür konnte man leichte Zuwächse bei seiner Suchmaschine verbuchen.
Das frische Geld könnte Yahoo-Chefin Marissa Mayer, die die Zügel seit Sommer 2012 zusammenhält, jetzt in weitere Startups investieren. Anleger dankten Yahoo die positiven Zahlen mit einem Kursgewinn von knapp fünf Prozent an der Börse.