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Der Aufstieg Amazons ist eng verbunden mit der Philosophie, dass so viele Mittel wie möglich in den Ausbau der Aktivitäten investiert werden. Nicht zuletzt deshalb konnte der weltgrößte Online-Händler bislang noch hohe Quartals- oder gar Jahresgewinne ausweisen, Investoren honorierten dies dennoch mit einer stabilen Kursentwicklung der Aktie. Nun aber scheint man zu viel Geld für neue Produkte und Techniken ausgegeben zu haben.
Denn für das dritte Quartal meldet Amazon einen Verlust in Höhe von 437 Millionen US-Dollar - vor einem Jahr lag das Minus bei nur 41 Millionen. Grund für diese Entwicklung ist vor allem eine Position innerhalb der Bilanz. So stieg der Umsatz zwar von 17,092 auf 20,579 Milliarden US-Dollar und landete damit in der Mitte der eigenen Vorhersage von vor drei Monaten, die operativen Ausgaben legten jedoch deutlich stärker von 17,117 auf 21,123 Milliarden US-Dollar zu. Dahinter verbergen sich nicht nur Investitionen in neue Versand- und Rechenzentren, sondern auch in mögliche neue Hardware.
Offiziell zeigt sich Amazon vor allem aufgrund des gewachsenen Umsatzes positiv gestimmt. Man sei bereit für das Weihnachtsgeschäft, so Gründer und CEO Jeff Bezos.
Laut Reuters gilt die Vorhersage für das laufende Quartal unter Anteilseignern jedoch als enttäuschend. Während Amazon von einem Umsatz im Bereich zwischen rund 27 und 30 Milliarden US-Dollar und damit von einem Wachstum von 7 bis 18 Prozent ausgeht, hatten Investoren zuletzt auf 20 und mehr Prozent gehofft. Im letzten Jahr hätte ein derartige Plus den fehlenden Gewinn wettgemacht, so das Portal. Eigentlich, so die Erwartungshaltung dem Bericht zufolge, hätten die Investitionen in die eigene Hardware und ähnliches höhere Profite abwerfen müssen.
Wie unzufrieden man mit den aktuellen Zahlen ist, zeigte die nachbörsliche Kursentwicklung. Denn mit minus 9 Prozent verlor das Papier deutlich mehr als nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen üblich.